"Demokratie stärken": Neue Ausstellung an der BBS Fredenberg in Salzgitter

"Demokratie stärken": Neue Ausstellung an der BBS Fredenberg in Salzgitter

„Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“: Dies ist das Ziel einer Wanderausstellung des Landesbüros der  Friedrich-Ebert-Stiftung. Noch  bis zum 21. Juni stehen die 14 Schautafeln in den Berufsbildenden Schulen Fredenberg.

BBS-Schulsprecher Dennis Konscholka (links am Mikrofon) und einige Mitschüler stellen sich bei der Eröffnung vor. Sie führen die Gruppen durch die Ausstellung.

Auf den thematisch geordneten Leinwänden in der Eingangshalle der BBS geht es um Tolreanz und Menschlichtkeit, um die Werte der Demokratie. Es geht aber auch um das Weltbild, die Gewaltbereitschaft  und die Strategien rechtsextremer Gruppen sowie um aktives Handeln dagegen.
„Demokratie kennt keinen Schaukelstuhl“, rief der SPD-Bundestagsabgeordnete Sigmar Gabriel den Gästen der Eröffnung in Gedächtnis. Schätzungsweise 13 Prozent der Bundesbürger trügen rechtes Gedenkengut in sich. Dieses Potenzial sei trotz aller Aufklärung seit Jahren etwa konstant. Um dem entgegen zu wirken, müssten Jugendliche in vernünftigen Verhältnissen aufwachsen, Städte und Gemeinde dürfen nicht verwahrlosen. Gabriel: „Wir brauchen selbstbewusste junge Leute.“
Ähnlich sah das Salzgitters Polizei-Chef Wilfried Berg, der für 2012 von 24 politisch motivierten Straftaten im Raum Salzgitter berichtete und den engeren Kreis der Rechtsextremisten mit 20 Personen angab. Diesen fehle derzeit eine Führungspersönlichkeit. Schulen leisten laut Berg heute einen wertvollen Beitrag. Die Ausstellung schärfe das Bewusstsein für die Demokratie und die Gefahren von Rechts.
Petra Siems-Wanjura vom Präventionsrat lobte den Entschluss, mit dem Thema in die Schule zu gehen und dort ein Nachdenken anzuregen. Auch sie empfahl, die Jugendlichen zu stärken, um bei ihnen keine Angriffsflächen für rechtsextreme Propaganda zu bieten.
Die Ausstellung kann kostenlos nach Anmeldung in der Schule (Tel. 05341/53642) oder bei der Stiftung (Tel. 0511/35770832) von Klassen oder Gruppen besucht werden. Zehn BBS-Schüler um Sprecher Dennis Konscholka stehen bereit, die Gäste zu führen. Die Idee, Jugendliche vor Ort zu schulen und so zu Fachleuten für die Demokratie zu machen, fand Anklang.