Der Abgasskandal beschäftigt die Branche in Salzgitter
Salzgitter. Neuwahlen, der Bericht des Obermeisters sowie ein Vortrag über neue Auto-Lichtsystem und die dafür nötigen Untersuchungsmethoden standen im Mittelpunkt der Jahresversammlung der KfZ-Innung Salzgitter.
Gerhard Kunze ging nach seiner Begrüßung sofort auf die derzeitige Problematik in der Autowelt ein. Dazu zählte er den Abgasskandal, die angedachte Einführung einer „blauen Plakette“ zur Senkung der Stickoxidbelastungen in den Innenstädten und das geforderte Verbot von Autos mit Verbrennungsmotoren bis 2030.
„Elektrisch betriebene Fahrzeuge führen wegen der hohen Preise, der geringen Reichweite und fehlender Lademöglichkeit nur ein Nischendasein“, betonte Kunze. Die nähere Zukunft könne nur mit weiter optimierten Verbrennungsmotoren gestaltet werden. Daher lehne das KfZ-Gewerbe ein Verbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ab.
„Dennoch war 2016 ein gutes Autojahr“, so Kunze, das beste nach 2009 mit der Abwrackprämie. 3,35 Millionen Neufahrzeuge seien zugelassen worden. Der Obermeister überraschte die Innungsmitglieder mit der Aussage des „Kundenmonitors“, dass die deutschen Autofahrer das KfZ-Gewerbe 2016 mit der Note 1,87 bewertet hätten. 70 Millionen Werkstattaufträge in fast 39.000 Betrieben wiesen auf gute Qualität und eine hohes Vertrauensverhältnis zwischen Kunden und Meisterbetrieben hin. Sorgen bereiteten Gerhard Kunze vor allem die hohe Mängelquote beim Lichttest mit 33 Prozent und über 41 Prozent bei den Nutzfahrzeugen.
Über die schnellen Veränderungen bei den neuen Lichtanlagen mit LED-Leuchten hatte zuvor Volker Spruth von der Firma Heil KfZ-Teile aus Hannover informiert. Die Entwicklung von Halogen über Xenon bis zur LED-Ausstattung ist für den Fachmann noch nicht abgeschlossen.
„Das Licht wird immer heller und die Technik, um den voranfahrenden oder entgegenkommenden Fahrer mit dem Fernlicht nicht zu blenden, wird immer ausgefeilter“, so der Fachmann. Heute könnte ein intelligentes Lichtsystem schon bis zu acht Verkehrsteilnehmer berücksichtigen. Volker Struth: „Die inzwischen bis zu 5.000 Euro teuren Einzelscheinwerfer verfügen mit 284 Bauteilen und 82 LED-Leuchten über bis zu 51 Hell- und Dunkelwerte im Lichtkegel.“ Entsprechend dieser technischen Entwicklung und aufgrund der zum 1. August 2018 gültigen neuen Gesetze müssen die KfZ-Werkstätten entsprechende Messgeräte und Lichtmessstellen in der Werkstatt vorhalten.
Die Innungsmitglieder waren sich nach dem Vortrag einig, dass sie den Lichttest aufgrund der Investition für die komplette Einrichtung mit den teuren Fortbildungsmaßnahmen und den hohen Prüfgebühren nicht mehr kostenlos werden leisten können.
Erfreulich waren die Wahlen, dem kompletten Vorstand wurde aufgrund der guten Arbeit erneut das Vertrauen ausgesprochen. An der Spitze steht weiter Obermeister Gerhard Kunze mit seinem Stellvertreter Rolf Weber. Lehrlingswart und Vertreter der Freien Werkstätten bleibt Thomas Schacht. Schriftführer ist erneut Wolfgang Thulke, Beisitzer ist nach wie vor Martin Hilgert. pa