Der bunte Knotenpunkt an Salzgitters Fredenberg
SZ-Lebenstedt. Ein dickes Lob für ihre Arbeit haben die 64 Mitarbeiter des AWiSTA von der Migrationsbeauftragten der Landesregierung bekommen. Doris Schröder-Köpf informierte sich vor Ort, wie der Alltag bei der Arbeiterwohlfahrt im Stadtteiltreff (AWiSTA) aussieht und welche Herausforderungen tagtäglich zu bewältigen sind. „Meine Anerkennung und Unterstützung haben sie“, versicherte die Landespolitikerin.
Wer gut zusammenleben möchte, der sollte sich erst einmal kennenlernen. Dieses AWiSTA-Prinzip kommt auch bei Doris Schröder-Köpf gut an. „Begegnung passiert nicht ganz von alleine.“ Es brauche Ort und Menschen, die das organisieren und die geflüchteten Menschen unterstützen bei deren Behördengängen und dabei, die Sprache zu lernen. Die Arbeit im AWiSTA helfe am Ende allen. Salzgitter können stolz darauf sein, ein so lebendiges Projekt im Stadtteil zu haben.
Wie gut das AWiSTA-Team und seine Besucher harmonieren, erfuhr Doris Schräder-Köpf zuvor in Vorstellung. Zwölf verschiedene Sprachen werde im Haus gesprochen, die Menschen kommen aus unterschiedlichen Kulturen, haben verschiedene religiöse Hintergründe und Berufsbiographien. „Vor allem aber respektieren und lieben wir unsere Buntheit, unsere Unterschiedlichkeit und suchen für unser Miteinander nach Wegen, wie wir diese Individualität wahren und gleichzeitig mit einer Stimme sprechen können“, so Leiterin Birgit Hynek. Die Suche nach Gemeinsamkeiten soll am Ende „etwas ganz Neues“ entstehen lassen. Ein Weg, den alle zusammen gehen können, „aber jeder eben auf seine ganz eigene Art und Weise und in seiner ganz eigenen Geschwindigkeit“.
„Wir leben die Vielfalt bei uns im AWiSTA, am Fredenberg und in Salzgitter“, so Birgit Hynek. Es gehe darum, weniger auf das Trennende zwischen uns als vielmehr auf das Verbindende zuschauen. Offen zu sein für alle Menschen, „unabhängig von ihrem Alter, ihrem Geschlecht, ihrer Religion oder Qualifikation, egal wo sie selbst oder ein Elternteil von ihnen geboren ist“. Das AWiSTA sieht sich als „Knotenpunkt am Fredenberg“, als eine „Stellschraube für ein gleichberechtigtes und gutes Zusammenleben“.
Sprachkurse gezielt für Mütter
Doris Schröder-Köpf überreichte als Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe übergab 15 Frauen ihre A2-Sprachkurszertifikate, die diese im Zuge eine Landesprogramms erworben hatten. Sprach- und Integrationskurse werden zentral vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zugeteilt. Der Frauenanteil liegt bislang bei nur rund 30 Prozent, vor allem weil es keine Kinderbetreuung gibt.
Der Landessprachkurs fand hingegen im Rahmen des Förderprograms des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur in Kooperation mit dem Bildungsträger Arbeit und Leben sowie der Volkshochschule statt.
Die Basiskurse richteten sich gezielt an geflüchtete Frauen mit Kindern, alle mussten eine Betreuung gewährleisten und wurden durch Besuche in Beratungsstellen, Kitas und kulturellen Einrichtungen ergänzt.