Der Kampf um die Linden in Salzgitter-Lebenstedt

SZ-Lebenstedt. Der geplante Umbau der Nordseite in der Berliner Straße zwischen Chemnitzer Straße und Marienbruchstraße beschäftigt die Gemüter. Die Grünen luden deshalb zu einem Bürgerdialog ins Kultiplex-Kino ein. Das Thema war dabei die von der Stadt vorgeschlagene Fällung von sieben Linden an der Berliner Straße.

Rund 20 Zuhörer fanden sich im Kinosaal ein, die der Vorsitzende der grünen Ratsfraktion, Marcel Bürger, begrüßte: „Wir wollen aufzeigen, dass es Wege gibt, die Bäume zu erhalten.“ Die Linden sollen weichen, da der Radweg an der Berliner Straße in Richtung Bahnhof zu schmal ist und die Wurzeln der Bäume das Pflaster immer stärker nach oben treiben. Durch die Unebenheiten des Radwegs ist die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet.
Die Grünen stellten daher die Variante vor, die Straßenführung zu verändern und den Radweg samt den zehn Parkplätzen auf die Fahrbahn zu verschieben. Zwar würde dadurch die Linksabbiegerspur Richtung Marienbruchstraße verengt werden, der Radweg aber werde breiter und auch vor den Geschäften entstehe mehr nutzbare Fläche, ohne die Bäume zu beeinträchtigen.
Die Linden an der Berliner Straße seien geschätzt mehr als 50 Jahre alt, erklärte Sprecher der Salzgitteraner Grünen für Bauplanung und Umwelt, Wolfgang Rosenthal. „Sie sind standfest, vital und haben eine raumbildende Wirkung. Die Bäume sind aber insbesondere wegen ihrer ökologischen Funktion erhaltenswert“, führte er in seinem Vortrag aus.
Auch Thomas Ohlendorf, Vorsitzender der BUND in Salzgitter, befürwortete den Erhalt der Linden. Er sprach über den ökologischen und volkswirtschaftlichen Vorteil von Bäumen. „Wir versuchen, die Kettensägen noch abzuwenden“, sagte er. Denn der Wegfall der sieben Linden könne nur durch die Neupflanzung von 230 jungen Bäumen ausreichend kompensiert werden, berichtete Ohlendorf.
Die ein oder andere kritische Stimme gab es allerdings aus den Zuhörerreihen. Ein Besucher war skeptisch, ob es überhaupt möglich sei, den Radweg einzuebnen, ohne die Bäume fällen zu müssen. Bedenken gab es auch hinsichtlich einer neuen Verkehrsführung, die Staus zur Folge haben könnte.

Informationsabend
Die Stadt Salzgitter lädt wegen der geplanten Erneuerung der Nebenanlagen auf der Nordseite der Berliner Straße für Dienstag, 28. Februar, um 18 Uhr zu einer „Bürgerinformationsveranstaltung“ in den Ratssaal im Rathaus ein. Dort soll Bürgern, Eigentümern und Gewerbetreibenden das Projekt erläutert werden. Sie können Bedenken vortragen und Anregungen geben.