Der Kulturentwicklungsplan für Salzgitter liegt vor
Salzgitter. Von wegen in Salzgitter ist nichts los. In Sachen Kultur steht die Stadt besser da als von vielen gedacht. Diese Erkenntnis ziehen Oberbürgermeister Frank Klingebiel und Kämmerer Eric Neiseke aus dem Kulturentwicklungsplan, der eine umfangreiche Bestandaufnahme enthält und nun vorliegt. Am Mittwoch, 27. November, kommt der 70-seitige Bericht zur Beschlussfassung in den Rat.
Knapp eineinhalb Jahre dauerte das Erstellen des Papiers, gut 50.000 Euro steckte die Stadt in das Verfahren, an dem sich laut Verwaltung etwa 1.600 Salzgitteraner an vier Konferenzen und über das Internet beteiligten. Sie kommentierten die Angebote, steuerten konkrete Beispiele bei, zeigten Schwachstellen auf oder gaben Anregungen. Koordiniert wurde der Prozess von der Braunschweiger Agentur „just be“ gemeinsam mit dem Fachdienst Kultur der Stadt.
Der Aufwand hat sich bezahlt gemacht, findet der OB. Für ihn geht es um einen Teil des Salz in der Suppe der Stadtgesellschaft. „Die Kultur ist für den Zusammenhalt extrem wichtig.“ Nach seinen Worten haben sich alle Bevölkerungsgruppen beteiligt. Den Online-Fragebogen, der von 300 Teilnehmern ausgefüllt wurde, gab es auch in den Sprachen Arabisch, Englisch, Polnisch, Russisch und Türkisch, um auch die ausländischen Bürger zu erreichen. Gezielt wurden Schüler befragt und Studenten der Ostfalia.
Heraus kam eine große Zufriedenheit mit dem Angebot. „Salzgitter muss sich kulturell nicht verstecken“, sagt Eric Neiseke nach der umfangreichen Bestandsaufnahme, die nicht am grünen Tisch erfolgte, sondern unter aktiver Beteiligung der Kulturvereine und interessierten Bürgern. „Das war keine wissenschaftliche Arbeit, da ist viel Klar ist: Die Salzgitteraner wünschen sich keine „Leuchttürme“ wie ein Opernhaus und auch keine überregional herausragenden Events. Dagegen wurde ein Metal-Festival mit Hinweis auf die Stahlstadt generationsübergreifend gewünscht, auch Veranstaltungen für Jugendliche gehören zu den Ideen, die auf den Tisch kamen. Und ein Kulturbüro, das die Aktivitäten in den 31 Ortsteilen besser vernetzt und aufeinander abstimmt.
Auch wenn die Bürger das Angebot wohlwollend beurteilen, ist „noch Luft nach oben“, so Frank Klingebiel in seinem Fazit. Der Plan ist nur eine Handlungsempfehlung und wird nun dem Rat vorgestellt, danach nimmt sich der Fachdienst Kultur mit den Kulturschaffenden der Stadt den Vorschlägen an, die gut zehn Jahre als Richtschnur gelten sollen. Die Politik bleibt über einen Beirat mit im Boot, der ein- bis zweimal pro Jahr tagen soll, damit die Kulturentwicklung in Salzgitter nicht versandet.
Sitzung im Rathaus
In der Ratssitzung, die am nächsten Mittwoch um 16 Uhr im Rathaus in Lebenstedt beginnt, geht es unter anderem um die Fortschreibung des Einzelhandelsentwicklungskonzeptes (EEK) für die Stadt Salzgitter zu entscheiden. Dieser Endbericht 2019 der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GMA) dient als Grundlage für die künftige Steuerung.
Informiert wird der Rat auch über eine Verlagerung der Zuständigkeiten des Endlagers Schacht Konrad vom Bundesamt für Strahlenschutz zur Bundesgesellschaft für Endlagerung.