Der Lieblingstürke begeistert am Fredenberg in Salzgitter
SZ-Lebenstedt. „Der Lieblingstürke“ des Abends war schnell gefunden: Mit seinem neuen Programm im Gepäck war Murat Isboga zu Gast in der Begegnungstätte Brücke. Aber nicht nur er sorgte beim K(n)abarett vor ausverkauftem Haus für beste Stimmung, sondern auch Moderatorin „Dinca“ Dinc.
Der Kabarettist türkischer Herkunft lebt in nunmehr dritter Generation in Deutschland und berichtet dem überwiegend deutsch-türkischen Publi-kum, wie er sich selbst in seiner Jugend um Integration bemühte. Mit viel Esprit, Charme und Selbstironie erzählt er von Integrationsversuchen in allen Lebenslagen. Sei es im Kindergarten, in der Schulzeit oder auch im Alltag inmitten seiner Familie, mit seinen humorvollen Erzählungen trifft er punktgenau den Nerv des Publikums. Gerne bezieht er sich dabei auf typisch deutsch-türkische Gewohnheiten und einigen klassischen Klischees beider Kulturen.
Auch wenn Isboga viele Lacher im Saal für sein Programm „Der Lieblingstürke” erntete, hat er doch eine klare Botschaft an das multikulturelle Publikum: „Wir kennen uns und kommunizieren zu wenig. Wir wohnen im selben Haus, besuchen uns aber nicht gegenseitig”, so Isboga. Das soll sich seiner Mei-nung nach ändern und dar-um lautet sein Ziel ganz klar: „Ich will Menschen unterschiedlicher Nationen zusammen bringen.”
Einen echten Hingucker gab es allerdings schon vor dem Auftritt Isbogas. Moderator Dincer Dinc, SPD-Politiker und Vertreter vom Bürgerservice für Migration, vom musste an dem Abend eine Wettschuld begleichen. Dinc moderierte als „Din-ca” im roten Kleid und mit ordentlich Make-Up den Künstler an. Eine verlorene Wette mit Isboga war Schuld.
„Dincer wollte, dass ich mir meinen Bart abrasiere und war sich sicher, innerhalb einer Woche bei Fa-cebook 250 Likes dafür zu bekommen“, erzählt Isboga. Am Ende hieß es aber nur knapp 120mal „Gefällt mir“, womit die Wette verloren war. Aber auch als „Dinca” führte der sympathische Moderator souverän durch einen kurzweiligen Abend.