Der Salon Salder öffnet wieder in Salzgitter
SZ-Salder. Neue Kunst aus Niedersachsen heißt es am Sonntag, 8. September, um 11 Uhr wieder in den Städtischen Kunstsammlungen im Schloss. Thema der gezeigten Werke im diesjährigen Salon Salder ist die menschliche Identität als ein komplexes Geflecht verschiedenster geschichtlicher, biographischer, kultureller, religiöser und sozialer Zusammenhänge. Künstlerin Vera Burmester aus Hannover wird morgen in die Ausstellung einführen.
Die Künstler thematisieren mit unterschiedlichsten Medien Rollenzuschreibungen und Verortungen, sie gehen über die Frage nach deren Bedeutung für den Menschen hinaus, indem sie sie auch auf die Dingwelt und unseren Lebensraum beziehen.
Spielarten des „wilden Denkens“ über Identitäten präsenterit Künstler Rolf Blume, indem er Gegenstände des alltäglichen Lebens mit konkreten Funktionen eine neue Bestimmung gibt. Auch Josephine Garbe macht prosaische Alltagsgegenstände zu den Protagonisten ihrer Kunst und haucht ihnen ein neues Leben ein. Außerdem hält sie der Betrachterin und dem Betrachter den Spiegel vor und verweist mit ihrer minimalistischen Installation auf menschliche Befindlichkeiten.
Alexander Steig beschäftigt sich auf mehreren Ebenen mit dem Thema Identität. Bei ihm spielt sowohl die qualitative als auch die numerische eine Rolle. Sind zwei Gegenstände in allen Eigenschaften gleich oder sind sie in Wirklichkeit ein und derselbe Gegenstand?
Sowohl Katrin Ribbe als auch Joanna Schulte verarbeiten künstlerisch sowohl die eigene familiäre Identität als auch das Frauenbild in der Gesellschaft. Ribbe zeigt eine Reihe Porträts mit erfolgreichen Unternehmerinnen – Frauen, „die ihren Mann stehen“. Schulte spielt mit dem Klischee a „woman‘s work is never done“ und lässt die Besucher dieses im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen treten.
Patricia Lambertus spielt in ihrer panoramaartigen Installation mit dem visuellen Vertrauen der Betrachter und überwältigt sie mit ihrem Kosmos. Uwe Brodmann zeigt in seiner Fotoserie „I me self“ Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowohl im privaten wie auch im beruflichen Kontext in erzählerischen Panoramen. Timo Hoheisel setzt sich mit der staatlichen Grundlage der gesamtgesellschaftlichen Identität auseinander und geht der Vorstellung von Heimat nach, sowie dem Umgang der Menschen mit ihren eigenen Ressourcen.
Ist ein menschenleerer Raum wirklich leer oder ist dessen ehemaliger Bewohner darin noch spürbar? In den Fotoarbeiten von Birte Hennig geht es um Räume, die verlassen sind – einsam darauf wartend, dass der Bewohner wieder zurückkehrt.
Matthias Langer malt nicht einfach Bilder von leeren Räumen, sondern erzählt in seinen Stillleben Geschichten von abwesenden Menschen. Roland Dörflers Malerei ist gekennzeichnet durch eine außergewöhnliche Sensibilität für das Innere der Menschen, das Nicht-Fassbare nimmt auf der Leinwand die Gestalt von Körpern und Figuren an. Lars Eckert zeigt in seiner Serie „SIDEKICK“ Kinder, die sich mit ihren Maskierungen eine neue, andere, vielleicht stärkere oder bessere Identität geben und sich für den Moment ihres Spiels in einer anderen Welt befinden.
Die Arbeiten sind bis zum 3. November zu sehen. Öffnungszeiten sind dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr, sonntags von 11 bis 17 Uhr.