Der Seeviertel-Treff in Salzgitter steht vor dem Aus
SZ-Lebenstedt. Die Empörung der Bewohner des Seeviertels ist groß: Nach 15 Jahren sozialer Arbeit soll der Seeviertel Treff am Riesentrapp geschlossen werden. Der Vermieter der Räumlichkeiten hat die Kooperation mit der Diakonie zum 31. Dezember gekündigt. Mit Beendigung der Zusammenarbeit würden Kontakte, Betreuungen sowie zahlreiche Gruppenangebote wegfallen.
„Wir waren schockiert. Die Information kam von heute auf morgen“, sagt Rentnerin Edda Reyer, welche die Seniorenangebote im Seeviertel gerne nutzt.
Der Treff ist ein Gemeinwesenprojekt, welches die Diakonie über viele Jahre in Kooperation mit Munte Immobilien und der Wohnungsaktiengesellschaft Ex ante in Lebenstedt betrieben hat.
Die Kontaktzahlen bewegen sich jährlich bei 15.000 und 20.000. „Dieser Stadtteil war sehr unterstüzungsnotwendig. Wir haben vor 15 Jahren damit angefangen, uns um ihn zu kümmern“, betont die Leiterin der Diakonie, Petra Behrens-Schröter. Schularbeitenhilfe für Grundschulkinder, Seniorennachmittage, Computerkurse, Spiel- und Nachmittage der Einrichtung wurden von allen Bewohnern des Stadtteils genutzt.
Mitarbeiterin des Seeviertell Treffs, Petra Baumann, betont, dass er vor allem eine Anlaufstelle für Sozialschwache sei. „Täglich kommen 20 Kinder nach der Schule zu uns und werden betreut. Alleinlebende Rentner suchen täglich den Kontakt zu anderen. Besonders Frauen, deren Familienangehörige verstorben sind, bekommen bei uns Rat und Tat“, erklärt Petra Baumann. Für alle Bewohner des Viertels ist er ein „Haus der offenen Tür“. Auf ihn verzichten möchten sie nicht.
„Der Seeviertel Treff ist unser zweites zu Hause und das Herz von Lebenstedt. Bei Fragen und Problemen, in Bezug auf Behörden oder meine Kinder, waren die Mitarbeiter immer für uns da“, sagt Bewohnerin des Viertels, Nejla Özcan.
Laut Petra Behrens-Schröter herrsche auch Betroffenheit seitens Rat und Verwaltung. Gemeinsam überlegen sie, wie das Seeviertel weiterhin eine gute Unterstützung erhalten könne. Eine Antwort darauf hat aber noch niemand.