Der Stadtrat will keine neuen Strommasten in Salzgitter

Der Stadtrat will keine neuen Strommasten in Salzgitter

Salzgitters Rat will keine neuen Strommasten am Rande dre Stadt hinehmen. In einer Stellungnahme zum Planverfahren haben die Politiker die geplante Hochspannungsleitung für den Teilabschnitt bei Osterlinde einstimmig abgelehnt.

Die Stadt lehnt die geplante Hochspannungsleitung bei Salzgitter ab.

Das Problem ist bekannt. Im Zuge der Energiewende muss der Strom später von den Windkraftwerken in der Nordsee zu den Verbraucher in den Süden kommen. Dazu will die TenneT TSO GmbH als Netzbetreiberin unter anderem eine 380-Kilovolt-Freileitung bauen, die auch über Osterlinde führen würde und damit über ein Flurstück der Stadt.
Diese fordert nun im Planfeststellungsverfahren, die Leitung unter die Erde zu legen. Nur so sei es möglich, das „Konflikrisiko für Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt sowie für das Landschaftsbild“ so gering wie möglich zu halten, heißt es im Beschluss. Die Stadt beklagt zudem einen „schwerwiegenden Abwägungsmangel“, da eine Erdverkabelung in dem Teilbereich nicht untersucht worden sei.
„Moderne Energie sollte auch durch moderne Technik übertragen werden“, sagte SPD-Ratsherr Tim Lolies in der Sitzung. Das „Schutzgut Mensch“ sei in dem Verfahren nicht ausreichend gewürdigt worden. „Die Leitungen gehören in die Erde.“
Dem schloss sich Hermann Fleischer (Linke) an. „Freileitungen sind nicht mehr zeitgemäß.“ Er forderte, die Strukturen grundsätzlich umzubauen und langfristig auf eine dezentrale Stromversorgung zu setzen.
Wolfgang Rosenthal (Grüne) erinnerte die Verwaltung daran, dass sie in ihrer Stellungnahme zum vorgeschalteten Raumordnungsverfahren angekündigt hatte, „alle rechtlichen Mittel“ auszuschöpfen, sollte die Leitung über städtische Gebiet führen. Das schließt für ihn auch eine Klage mit ein. Stadtbaurat Michale Tacke bestätigte die Haltung der Stadt. Diese habe sich nicht verändert.