Die IG-Metall-Jugend wirbt in Salzgitter für mehr Toleranz
SZ-Lebenstedt. Die aktuelle Flüchtlingssituation beschäftigt derzeit viele junge Leute, so auch die IG-Metall-Jugend aus Salzgitter, Braunschweig und Peine. 30 Mitglieder haben unter dem Motto „Mensch ist Mensch“ auf dem Lebenstedter Weihnachtsmarkt um Toleranz und Unterstützung für Flüchtlinge geworben.
Die jungen Frauen und Männer sprachen Besucher und Passanten an, informierten und diskutierten mit ihnen. Jedes Jahr startet die IG-Metall-Jugend eine Aktion, um auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam zu machen. Die Idee zur diesjährigen Aktion sei während eines Wochenendseminars zum Thema Flucht und Asyl entstanden und ausgearbeitet worden, erzählt Mitglied Ali Özdemir. „Wir haben einen provisorischen Zaun gebaut an dem Kleidungsfetzen hängen, um so unseren Protest gegen die Abschottung der Grenzen der EU-Staaten durch Zäune zu verdeutlichen.“
Den auf einem Transparent angegeben Satz „Mensch sein ist für mich…“ sollten Passanten mit ihren eigenen Worten auf einer Karte ergänzen. Ziel sei es dabei „Ängste abzubauen und Vorurteile zu widerlegen“, erklärt Jugendreferentin Stefanie Hampe.
Ein weiteres Thema, das zur Diskussion anregen sollte, war der Einbürgerungstest für Flüchtlinge. Die Jugendlichen verteilten diesen unter den Besuchern mit sechs Fragen aus dem Bereich Politik. „Wir wollen zeigen, wie schwierig diese Fragen sind“, sagt die Jugendreferentin. „Schon für deutsche Bürger sind sie nicht leicht. Flüchtlinge müssen diesen Test machen, obwohl sie erst seit kurzem hier leben“, ergänzte Özdemir. Für ihn müsse es Alternativen zum Test geben oder „gezielte Schulungen zur Vorbereitung“. Generell sei aber die Stimmung in Salzgitter gegenüber Flüchtlingen überwiegend positiv. „Für uns ist das eher eine Art Vorsorge, damit erst gar nicht Ängste aufgebaut werden können“, betont Hampe.