Die Jugendkriminaltät steigt in Salzgitter
SZ-Lebenstedt. Deutlich mehr junge Menschen in Salzgitter begehen Straftaten. Das geht aus dem Jahresbericht Jugenddelinquenz und Jugendgefährdung 2017 hervor, den Kriminaldirektor Volker Warnecke und Leiter des Jugendkommissariats, Andreas Twardowski, vorstellten.
„Die Kriminalstatistik allgemein war sehr erfreulich“, sagte Volker Warnecke. Die Zahl der Straftaten für den Bereich Salzgitter sei im Vergleich zum Vorjahr um 696 Delikte gefallen. Doch die Entwicklung der Straftaten durch Minderjährige sehe anders aus.
„Salzgitter liegt bei den tatverdächtigen Belastungszahlen in den Top ten“, so Andreas Twardowski. Die Zahl der minderjährigen Tatverdächtigen sei zwar gesunken, doch die Zahl der Taten um rund 21 Prozent gestiegen. Während im Jahr 2016 insgesamt 357 Taten durch Minderjährige begangen worden waren, konnten 2017 insgesamt 434 Fälle Kindern und Jugendlichen zugeordnet werden.
Beim Vergleich der Tatverdächtigenbelastungszahlen der Jahre 2016 und 2017 für minderjährige Flüchtlinge zeige sich, dass sie sich sowohl bei den Kindern als auch bei den Jugendlichen reduziert habe. Doch bei einem Bevölkerungsanteil von rund zehn Prozent stelle man fest, dass minderjährige Flüchtlinge laut Statistik immer noch dreimal so häufig auffallen als ihre deutschen Altersgenossen.
Besonders auffällig seien beide Gruppen im Bereich des Diebstahls und der Körperverletzungsdelikte. Die sogenannten „Hot-Spots“ der Gewalt sind nach wie vor Stadtpark und Bahnhof in Lebenstedt sowie der Eingang am CityCarree und die Skateranlage am Rathaus.
Unter der Zielsetzung, der negativen Kriminalitätsentwicklung entgegenzuwirken, setzt die Polizei auf präventive und repressive Handlungsmöglichkeiten. Konsequente Überwachungen sollen intensiviert werden, Beamte an Schulen über Cybermobbing sowie Gewalt aufklären. „Kinder und Jugendliche sind von großer Bedeutung in unserer Gesellschaft. Bei ihnen haben wir die Möglichkeit, bestimmte Verhaltensweisen in die richtige Richtung zu lenken“, so Volker Warnecke.