Die kleinen Lebensretter aus der Grundschule am Salzgittersee
Die Viertklässler der Grundschule am See sind bestens vorbereitet, falls sie einmal Erste Hilfe leisten müssen. Die Sanitätsschule von Oliver Blake aus Bockenem lehrte die Kinder vom Verbandanlegen bis zur Wiederbelebung alles, was in einer Notsituation zu tun ist.

eferent Oliver Blake zeigt den Grundschülern anhand der Übungspuppen, wie sie Menschen das Leben retten können.
Kindgerecht, mit viel Geduld und einem großen Fachwissen erklärte Oliver Blake den 17 Kindern, wie sie als Ersthelfer richtig reagieren. Auch die 33 Alterskameraden, die von Blakes Kolleginnen aus der Sanitätsschule betreut wurden, hatten sichtlich Spaß.
„In Deutschland wird zu viel
weggeschaut. Nur einer von zehn Menschen überlebt eine derartige Notsituation“, erklärt Blake. In Skandinavien konnte diese Zahl durch Kurse dieser Art verdreifacht werden. Sogar Kinder der ersten und zweiten Klasse werden bei Blake zu potentiellen Ersthelfern ausgebildet.
Wie gebannt hingen die Schüleran Blakes Lippen. Er zeigte auf spielerische Weise den richtigen Umgang mit Verletzten. Zu seinem Equipment gehörten unter anderem Puppen zur Übung der Wiederbelebung, Playmobil, T-Shirts, zahlreiche Bilder und sogar ein Defibrillator.
Der richtige Umgang mit diesem Gerät erhöht die Überlebenschance beim gefährlichen Herzkammerflimmern erheblich. Pro Minute, in der kein Defibrillator eingesetzt wird, sinkt die Überlebenschance um sieben bis zehn Prozent. Die Viertklässler der Grundschule am See wissen nun, wie sie so ein Gerät handhaben müssen.
„Wir möchten den Kindern bereits in der Grundschulzeit klarmachen, was Erste Hilfe bedeutet und wie wichtig sie ist“, so Rektorin Heike Neugebauer. „Durch einen Kurs in diesem Alter kann den Kindern die Scheu genommen werden. Sie sind handlungsfähig“, freute sich Klassenlehrerin Gabi Kinas über das gelungene Projekt, das sie mit weiteren Lehrkräften zusammen organisiert hatte.
Die Übungspuppen waren bis zum Ende des Kurses beliebte Versuchsobjekte. Nach Hilfe rufen, die Atmung kontrollieren, den Notruf betätigen, das alles war für die Kinder am Ende fast schon selbstverständlich. 30 mal Herzdruckmassage, zwei mal beatmen mit beiden Händen am nach hinten gestreckten Kopf. Für die Kinder der Grundschule eine Abwechslung vom Schulalltag. Eine Abwechslung, die in Notsituationen sogar Leben retten kann.