Die Sirenen in Salzgitter heulen nur im Notfall
SZ-Lebenstedt. Die Sirenen, die zur Warnung der Bevölkerung und für den Alarm der Feuerwehr aufgestellt wurden, hatten kürzlich bei vielen Salzgitteranern für Unruhe gesorgt. Glücklicherweise bestand aber keine Gefahr: Es handelte sich um einen Fehlalarm, klärte die Feuerwehrleitstelle auf.
„Es gab einen Fehlalarm aufgrund einer technischen Störung an den Sirenen in den einzelnen Stadtteilen“, erklärt Fachdienstleiter der Berufsfeuerwehr, Arne Sicks. Eine Fehlfunktion in der digitalen Steuerung löste den Alarm aus. Seit dem Zweiten Weltkrieg setzt Salzgitter auf die Sirenen. Der einmünütige auf- und abschwellenden Heulton sorge aber immer öfters für Proteste, sagt Sicks: „Die Akzeptanz lässt bei den Menschen leider immer mehr nach. Viele Bürger fühlen sich durch die Sirenen belästigt und empfinden die Testläufe als Ruhestörung.“
Viele Kommunen in Deutschland haben deshalb ihre Sirenen abgebaut und setzen auf alternative Warnsysteme, für die Feuerwehr Salzgitter aber bleiben die Sirenen an den 35 Standorten im Stadtgebiet weiterhin die beste Möglichkeit, die Bevölkerung im Notfall zu warnen. Die Technik ist unverändert, ebenso wie der Klang des früheren Flieger-Alarms. „Der Ton ist gleich geblieben, da er unverwechselbar und den meisten bekannt ist. Ein nicht zu verwechselndes Signal ist bei Notfällen besonders wichtig“, betont stellvertretender Fachdienstleiter Martin Mann. Die Feuerwehr setzt den Sirenenalarm aber nur im Notfall ein. „Das können Großfeuer oder auch Schadstoffaustritte sein“, erklärt Martin Kröhl, Sachbearbeiter im Bereich Katastrophenschutz. Seit dem Krieg mussten bislang nur einmal, abgesehen vom Fehlalarm, die Sirenen bei einem Vorfall in den 60er-Jahren eingesetzt werden. An jedem ersten Samstag im Monat werden die Sirenen im Stadtgebiet getestet. Dann ertönt ein zwölfsekündiger Dauerton.