Die Sorgen und die Unsicherheit in Salzgitter
SZ-Lebenstedt. Die Corona-Pandemie hat das Leben der Bürger im Griff. In vielen Läden bleiben die Türen zu, die Folgen der Krise treffen vor allem den stationären Einzelhandel. Bund und Land kündigen große Rettungsschirme an, doch trotz milliardenschwerer Hilfen sind die Sorgen bei den Kaufleuten und Angestellten groß.
Zu den Leidtragenden, deren Geschäftsmodell sich quasi über Nacht fast in Lust aufgelöst hat, gehört expert Salzgitter. Die geschäftsführenden Gesellschafter Marc und Thorsten Ellscheid haben den Betrieb runtergefahren, die Verkaufsräume sind dunkel, nur der Abholservice und Kundendienst laufen noch sowie der Internetshop, doch die Ausfälle lassen sich nicht auffangen. 60 der 70 Mitarbeiter an den Standorten Lebenstedt und Wolfenbüttel sind in Kurzarbeit, die restlichen zehn kümmern sich um Auslieferungen, Reparaturen und telefonische Bestellungen. „Wir sind da“, betont Thorsten Ellscheid, der hofft, dass sich viele Menschen in diesen Zeiten an die lokalen Einzelhändler erinnern.
Die Sorge ist groß bei dem Brüderpaar, sollte sich die Situation nicht bald wieder normalisieren. „Wir sind ein gesundes Unternehmen, aber auch wir können solch eine Krise nicht ewig durchhalten“, so Marc Ellscheid. Waren für zwei Millionen Euro warten im Lager auf Kundschaft. Der einmalige Zuschuss, der versprochen ist, reicht zum Überleben nicht aus. Kredite könnten helfen, aber das Geld müsste spätestens in vier Wochen fließen.
Die beiden expert-Chefs befürchten, die Krise könnte für viele Läden den Todesstoß bedeuten. Ihnen macht vor allem die Ungewissheit zu schaffen, nichts ist planbar. Thorsten Ellscheid: „Diese Unsicherheit zerrt an den Nerven.“