Die Sparkasse geht, die Stadt Salzgitter kommt
SZ-Bad. Noch gibt es keine Zahlen und genauen Pläne, nur eine Botschaft. Oberbürgermeister Frank Klingebiel möchte mit einem Schwung von Mitarbeitern der Stadtverwaltung in einen großen Teil der bisherigen Räume der Sparkasse am Klesmerplatz ziehen. Als Zieltermin nennt er den 1. Februar 2020.
Doch bis es soweit ist, müssen erst die Verhandlungen mit der Sparkasse Hildesheim-Goslar-Peine abgeschlossen werden, die einen großen Teil der Mitarbeiter vom Standort abzieht. Laut Mitteilung aus dem Rathaus stehen in dem Bürogebäude am Klesmerplatz 1 insgesamt „43 Büroräume mit bis zu 100 Arbeitsplätzen für die Unterbringung der Stadtverwaltung zur Verfügung“.
Erst Ende Oktober hat der Rat einstimmig auf Antrag des Oberbürgermeisters und der Ratsfraktionen beschlossen, das Gebäude der städtischen Wohnbau im Gewerbegebiet KMU-Area nicht für die Verwaltung zu nutzen, um es aktiv anbieten zu können für Unternehmen, die sich mit innovativen Antriebs- oder anderen Zukunftstechnologien beschäftigen.
Den „dringend notwendigen zusätzlichen Raumbedarf der Stadtverwaltung“ könnten nun die leeren Sparkassenbüros decken, auch wenn der OB „sehr bedauert, dass unsere Sparkasse diesen Weg gehen muss“. Diese Situation eröffne der Stadt ungeplant aber eine „einmalige Chance“. Frank Klingebiel will so gleich drei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Er löse den Raumbedarf der Verwaltung und verhindere damit zweitens einen erhebliche Leerstand in einem zentral gelegenen Gebäude. Drittens werden die städtischen Bediensteten „deutlich zur Belebung der Innenstadt von Salzgitter-Bad beitragen“.
Der Oberbürgermeister hat sich mit den zuständigen Fachleuten bereits ein Bild vor Ort gemacht. Die Büros seien in einem sehr guten Zustand und sofort für die Verwaltungsbediensteten der Stadt nutzbar, lässt er mitteilen. „Sogar das vorhandene Mobiliar kann eins zu eins übernommen werden.“ Lediglich die Anbindung der Computer ans städtische IT-Netz müsse noch hergestellt werden. Der Aufwand sei sehr überschaubar.
„Und es gibt getrennte Zugänge für die Sparkasse und die Stadtverwaltung“, so der OB. Denn im vorderen Teil des Gebäudes will die Sparkasse alle bankwirtschaftlichen Leistungen wie bisher anbieten. Die Stadtverwaltung hätte dann im hinteren Teil ihren Sitz. „Eine sehr gute Symbiose“, findet der Oberbürgermeister, der sich nach eigenen Worten mit dem Sparkassenvorstand Dirk-Peter Vorderstemann „nach guten und produktiven Verhandlungen über die Anmietung grundsätzlich einig“ sei. Es gehe noch um die Details des Mietvertrages, heißt es von Seiten Frank Klingebiels, der zum 1. Februar 2020 einziehen will und einen Zeitmietvertrag abschließen will, „der auch eine Kaufoption enthalten wird“. Damit wäre die Raumnot der Stadtverwaltung endlich gelöst.
Umklar ist aber, welche Fachdienste in das Sparkassengebäude einziehen werden und wie viele Mitarbeiter betroffen sind. Derzeit wird eine Vorlage erstellt, die der OB mit dem Betriebsausschuss für Gebäude, Einkauf und Logistik und dem Personalrat abstimmen muss. Im Dezember soll das Konzept stehen, das er dann auch dem Rat vorstellen will. .
Allerdings lässt er keine Zweifel daran, dass die Stadtverwaltung schon bald in dem Komplex zwischen Töpferreihe und Nordwall untergebracht ist. In seiner Pressemitteilung dankt er seinen Bediensteten für ihre Geduld. „Einige von ihnen mussten bislang leider in provisorischen Notlösungen untergebracht werden. Ich denke, das Warten hat sich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelohnt.“
Und das sagt die Sparkasse dazu
Die Sparkasse äußerst sich wie folgt. „Die personellen Veränderungen betreffen nicht die kundenbetreuenden Bereiche“, teilt Vorstand Dirk Vorderstemann auf hallo-Anfrage zu den Plänen mit. „Die Sparkasse bleibt mit ihrem vollen Leistungsspektrum nachhaltig am Klesmerplatz. Veränderungen gab und gibt es nur in den internen Verwaltungsbereichen. Diese Veränderungen haben kontinuierlich in den letzten drei Jahren stattgefunden.“ Insofern werde jetzt mit 30 Mitarbeitern, die nach Hildesheim beziehungsweise Peine wechseln, ein letzter Schritt vollzogen – auch, um der Stadt Salzgitter zu helfen, möglichst schnell einen dringenden Bedarf an Büroflächen zu befriedigen.
Dirk Vorderstemann: „Als Sparkasse freuen wir uns, hier mit der Stadt zu einer Lösung zu kommen, die beiden Partnern Vorteile bringt.“