Die Verkehrsdebatte in Salzgitter-Salder geht weiter
Der Schwerlastverkehr in der engen Museumsstraße sorgt nicht nur für extremen Lärm, sondern gefährdet auch Fußgänger und Radfahrer. Foto: pa

Die Verkehrsdebatte in Salzgitter-Salder geht weiter

SZ-Salder. Eine aktualisierte Verkehrszählung, Maßnahmen zur Beruhigung der Museumsstraße und eine neue, kostengünstigere Variante einer Umgehungsstraße der Bürgerinitiative „proSal“ standen im Mittelpunkt des neuen Bürgergesprächs im Restaurant „Gala-Hof“, zu dem die Stadtverwaltung eingeladen hatte.

Baudezernent Michael Tacke betonte schon zu Beginn der Veranstaltung, dass alle Lösungsvorschläge auf der Basis des Masterplans von ganz Salzgitter betrachtet werden müssten, versprach aber, nichts übers Knie zu brechen. Vorschläge würden in ihren Auswirkungen per Computer-Analyse durchgetestet.
Dipl.-Ingenieur Thomas Müller von der Ingenieurgemeinschaft Schubert präsentierte den knapp 90 Zuhörern die Ergebnisse der im letzten Bürgergespräch zugesagten neuen Verkehrszählung vom 26.Mai. „Sie decken sich in etwa mit den Werten aus 2012“, stellte Müller fest. Weit über 8000 Fahrzeuge wurden innerhalb von 24 Stunden erneut in der Museumsstraße gezählt, darunter 400 LKW und Busse mit Höchstbelastung von 7 bis 8 Uhr und 16 bis 17 Uhr.
Fachbereichsleiter Wolfram Skorczyk stellte fest, dass er wie zugesagt den niedersächsischen Wirtschaftsminister um Genehmigung der von ihm geplanten verkehrsbehördlichen Anweisungen zur Verkehrsberuhigung in der Museumsstraße gebeten habe. Eine Antwort stehe noch aus. „Wir wollen den Schwerlastverkehr aus dem Ort haben und setzen auf 30 km/h-Begrenzung auch in Bruchmachtersen und eine Tonnage-Beschränkung auf 7,5 Tonnen“, erklärte Skordzyk, schränkte aber ein: „Für die vom Schwerlastverkehr abhängigen Gewerbebetriebe muss es eine Sonderregelung geben.“
Bewohnerin Barbara von Zitzewitz schlug eine Tonnagebeschränkung auch für die Straßen „Hinter dem Knick“ und Dammstraße vor, um potenzielle Ausweichrouten zu verhindern. Andere Zuhörer sorgten sich um die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer.
Der Sprecher der Bürger-Initiative Klaus Kreisel erklärte: „Es kann nicht nur eine Lösung geben!“ Damit unterstrich er die BI-Forderung nach einer Umgehungsstraße. Der Baudezernent erklärte: „Dazu können wir nur erste Vorüberlegungen präsentieren, wobei Natur- und Hochwasserschutz mit einem eventuellen nötigen Brückenbau mit einfließen müssen. Es gibt dazu erste Überlegungen, eventuell Geld für eine Machbarkeitsstudie für belastbare Zahlen bereitzustellen.“
„Das dauert mindestens zehn Jahre. Wir müssen uns aber überlegen, was jetzt realisierbar ist“, so Barbara von Zitzewitz. Die Bürgerinitiative durfte abschließend ihren Vorschlag zur Umgehungstraße vorstellen. Klaus Kreisel schickte vorweg, dass eine vierspurige Nord-Süd-Straße den Verkehr von Gebhardshagen nach Lebenstedt hätte auffangen können. So schlägt die BI eine Verbindung auf halber Strecke der L 472 (Gebharshagen – Salder) zur Nord-Südstraße vor. „Wir sind keine Fachleute. Aber wir glauben, dass diese nur zwei Kilometer lange Straße, für die keine Brücke zur Überquerung des Naturschutz- und Hochwasserschutzzone der Fuhse nötig ist, schnell und kostengünstig realisiert werden kann“, unterstrich Kreisel. Michael Tacke sagte eine Prüfung zu. pa