Eine „Heldin“ aus Salzgitter inspiriert Autorin Hera Lind
Zeigen stolz ihr Exemplar des neuen Hera-Lind-Romans „Heldinnen“: Thomas und Martina Laumann. Foto: Gröhl

Eine „Heldin“ aus Salzgitter inspiriert Autorin Hera Lind

SZ-Lichtenberg. „Eine Hand voll Heldinnen” heißt der neue Ro-man von Bestsellerautorin Hera Lind. Für Martina und Thomas Laumann aus Salzgitter ist es ein ganz besonderes Buch, denn sie sind ein Teil davon. Nachdem der ehemalige Straßenwärter sein rechtes Bein verlor, stand die sechsköpfige Familie vor vielen Problemen. Ihre Geschichte ist eine von mehreren, die Lind in dem Buch erzählt.

Die Idee für den Roman kam aus Salzgitter, Martina Laumann lieferte sie. „Mein Mann war viel im Krankenhaus, ich war mit den Kindern alleine zu Hause. Viele fragten nach Thomas, doch niemand fragte, wie ich mit der ganzen Situation zurechtkomme.”
Nach einer Routineoperation 1994 hatte sich der Vater von vier Söhnen im Krankenhaus mit multiresistenten MSRA-Keimen infiziert. Eine Schraube im Schienbeinkopf war nicht steril. Nach Jahren voller Schmerzen und Qualen folgte 2007 die Amputation. Nicht nur für den Familienvater, sondern auch für seine Frau war es eine schwierige Zeit. „Mir fehlte oft ein Gesprächspartner. Jemanden, mit dem ich über alles sprechen konnte.” Aus diesem Grund begann sie Tagebuch zu führen. Alle Gedanken, Sorgen und Ängste schrieb sie auf mehr als 70 Seiten nieder.
Beim gemeinsamen Fernsehabend kam das Paar auf Hera Lind, die persönliche Schicksale von Menschen in ihren Büchern aufgreift. Das Ehepaar schickte auch ihre Schriften an Lind – und prompt folgte eine Antwort der Schriftstellerin. Lind war begeistert und schrieb in einer E-Mail an die Ehefrau und Mutter: „Sie sind für mich eine Heldin. Auch wie Sie die Familie zusammenhalten, dass hätte nicht jeder gemacht für den Partner.“
Die Lichtenbergerin bleibt jedoch bescheiden. „Ich sehe mich nicht als Heldin. Daher ehrt es mich umso mehr, dass unsere Geschichte in einem Buch erzählt wird.“ Eine Lesung zum neuen Roman beginnt am Donnerstag, 7. Mai, um 19 Uhr in der Stadtbibliothek Braun-schweig statt. Dort gibt es dann ein Wiedersehen für Martina und Thomas Laumann mit Hera Lind, die das Ehepaar mittlerweile einige Male getroffen hat.