Waldsiedlung in SZ-Bad: Ortsrat Süd diskutiert über neuen Bebauungsplan

Waldsiedlung in SZ-Bad: Ortsrat Süd diskutiert über neuen Bebauungsplan

Die Diskussion über die Aufstellung des Bebauungsplans Bad 100 für SZ-Bad „Nordholz“  der Stadt Salzgitter hat im Ortsrat Süd begonnen. Es geht um den Abriss der Waldsiedlung. Die Stadtverwaltung möchte dort lieber Platz schaffen für ein neues Baugebiet.

Diese Wohngebäude, die seit Jahrzehnten von Asylbewerbern und Obdachlosen genutzt wurden sollen neuen Bauplätzen weichen.pa

Das Gebiet liegt am nördlichen Ortsrand des Stadtteils Salzgitter-Bad und umfasst den Bereich der so genannten Schlichtwohnungen mit 36 in einfachster Bauweise errichteten Gebäude. Sie dienten bislang der Aufnahme von ausländischen Flüchtlingen und obdachlosen Menschen. Die gesamte Fläche befindet sich im Eigentum der Stadt.

In Salzgitter-Bad besteht eine große Nachfrage nach Bauland. Die zurzeit ausgewiesenen Neubaugebiete decken den gewachsenen Bedarf im Süden Salzgitters nicht ab. Im Norden des Ortsteils stehen keine erschlossenen Bauplätze für den Einfamilienhausbau zur Verfügung. Mit der Aufstellung des Bebauungsplans will die Verwaltung die planungsrechtlichen Voraussetzungen für einen Abriss der bestehenden Gebäude schaffen und den Weg frei machen für den Bau von Einfamilienhäusern.

Der alte noch rechtskräftige Bebauungsplan „Schlichtwohnungen“ soll aufgehoben werden. In der Diskussion während der Ortsratssitzung gingen die Meinungen aber auseinander. Renate Conze (FDP) äußerte große Bedenken, angesichts der vielen Leerstände im Bereich der Ost- und Westsiedlung. Dafür müsse die Stadt nur die entsprechenden Investoren finden, so Conze, darum werde sie dem Antrag nicht zustimmen.

Hermann Fleischer (Die Linke) betonte, dass noch viele Bauplätze gebraucht werden, sieht die Straße „Nordholz“ aber nur als zweitbeste Lösung. Er regte den Rückbau im Bereich der Ost- und Westsiedlung an, um auf den Leerflächen neue Baugebiete zu erschließen. Angesichts der vielen Bauplatzinteressenten wollte er dem Antrag aber zustimmen.

Fritz Wittfoot (Bündnis 90/Die Grünen) lehnte die Vorlage erst einmal ab: „Wir müssen die Entscheidung verschieben, bis es ein schlüssiges Konzept für den Bereich Nordholz gibt.“ Hermann Keune (SPD) betonte: „Das Gebiet ist doch schon erschlossen. Wir könnten gleich loslegen, müssen aber für die jetzigen und zukünftigen Bewohner an Lärmschutzmaßnahmen gegen die Emissionen  von der Nord-Süd-Straße denken“. 

Monika Petryschyn (SPD) erinnerte daran, dass im Rat der Stadt ein Konzept erarbeitet wird, wie die derzeitigen Bewohner dezentral in den vielen leeren Wohnungen in Salzgitter untergebracht werden. Peter Kozlik (MBS) unterstützte den Antrag und bezeichnete den Rückbau der Ost-Westsiedlung  als Unsinn. Ortsbürgermeister Wolfgang Bauer (SPD) hob hervor, dass die Grundstücke der Stadt gehörten und verwiese darauf,  dass der Aufstellungsbeschluss schon Lärmschutzmaßnahmen beinhalte.pa