Einmal von Broistedt zum Polarkreis und wieder zurück
Fühlt sich wohl auf seiner BMW: Rüdiger Schierding aus Broistedt. Foto: ag

Einmal von Broistedt zum Polarkreis und wieder zurück

Broistedt. Einmal Polarkreis und zurück. Das war schon lange der Traum von Rüdiger Schierding und Andreas Wystrach. In diesem Sommer erfüllten sich die beiden Motorradfreunde gemeinsam diesen Wunsch und starteten eine dreiwöchige Tour zum Nordkap.

8.200 Kilometer lagen vor den beiden, als sie ihren Entschluss für das Abenteuer fassten. Es war die bislang längste Tour der beiden Motorrad-Fans, „aber auch die schönste“, sagt der 63-jährige Broistedter. Das Duo verbindet eine lange Freundschaft. „Wir kennen uns durch das Sporttauchen am Salzgittersee. Ich hätte so ein Abenteuer auch mit niemanden anderen gewagt, denn auf so einer Tour muss man sich total aufeinander verlassen können“, so der Ruheständler.
Auf ihrer Tour ging es von Polen nach Litauen zur russischen Grenze, weiter über Lettland und Estland nach Norwegen zum Nordkap. Über Dänemark fuhren sie danach wieder zurück in die Heimat nach Deutschland. „Viele der Länder waren sehr beeindruckend. Das schönste Land aber war Norwegen. Diese Natur dort, und diese Lichtverhältnisse lassen sich nicht in Worte fassen“, schwärmt Rüdiger Schierding. Bewusst hat er bei der Routenplanung die großen Metropolen in den jeweiligen Ländern außen vor gelassen. „Wir wollten die Lebensart der Menschen kennenlernen außerhalb des Touristen-Trubels“, erklärt der Biker.
Doch genau das brachte die beiden Freunde in Finnland in eine skurrile Situation. „In Finnland mussten wir in einem eher abgeschiedenen Örtchen ein paar Tage verweilen, weil eines der Motorräder einen Defekt hatte. Als wir durch die Ortschaft liefen, machten wir Fotos von den Häusern, weil die so toll aussahen“, erzählt der 63-Jährige. Die Einwohner vermuteten aber keine Touristen: „Bei der Abreise kam plötzlich eine Anwohnergruppe auf uns zu und stellte sich vor uns. Die Bewohner wollten wissen, warum wir Bilder ihrer Häuser geschossen haben. Wie sich herausstellte, dachten die Menschen, dass wir Einbrecher sind und wir ihre Häuser ausspionieren wollten.“
Glücklicherweise konnten die beiden Männer die Menschen von ihren tatsächlichen Absichten überzeugen. „Aber das war schon eine brenzlige Situation, zumal die auch ziemlich sauer waren“, kann Rüdiger Schierding heute mit einem Lächeln berichten. Für die beiden Freunde soll es nicht das letzte Abenteuer gewesen sein, verrät Schierding: „Für das nächste Jahr haben wir uns vorgenommen, die britische Insel auf dem Motorrad zu erkunden.“