EU gibt Geld für mehr Vielfalt in Salzgitter
Salzgitter. Jedes Kind ist individuell. Es hat ganz persönliche geistige und körperliche Voraussetzungen und es wächst unter unterschiedlichen sozialen, ökonomischen und religiösen Umständen auf. Aber alle Kinder – unabhängig ihrer Möglichkeiten und Talente – haben das Recht auf Bildung. Dieses Recht einzulösen wird mit dem Programm „Integration durch Enkulturation“ (IdE) unterstützt.
Mit dem Projekt „Salzgitter – Vielfalt leben“ hat sich der Fachdienst Kinder, Jugend und Familie der Stadt erfolgreich um Förderung aus dem Europäischen Sozialfonds beworben. Mit einer Auftaktveranstaltung in der Kulturscheune startete das Projekt jetzt in die Praxis.
Das IdE-Projekt unterstützt Eltern, Erzieher und Lehrer dabei, alle Kinder in ihrem Lernprozess zu verstehen und sie entsprechend ihrer Fähigkeiten an Bildung teilhaben zu lassen. Ziel ist unter anderem, auf Kinder und Jugendliche so einzuwirken, dass sie gute Schulabschlüsse erreichen, regelmäßig zur Schule gehen und den Schulbesuch nicht abbrechen.
„Salzgitter versteht sich als kinder- und familienfreundliche Lernstadt. Wirklich allen Kindern und Jugendlichen Bildungswege zu eröffnen, ist darum Programm“, sagte Erste Stadträtin Christa Frenzel während der Auftaktveranstaltung zum Projekt „Salzgitter – Vielfalt leben“. Das Projekt im Förderprogramm „Inklusion durch Enkulturation“ sei dazu das passende Werkzeug, denn es lehrt Erziehende Kinder im Bildungsprozess besser zu verstehen, also besser zu fördern, erläuterte sie.
Wie die Begriffe Inklusion und Enkulturation im Zusammenhang mit „Salzgitter – Vielfalt leben“ zu verstehen sind, erklärten die Projektkoordinatoren Christoph Maushake und Marion Rotter-Becker aus dem Fachdienst Kinder, Jugend und Familie. Während Inklusion sicherstellt, dass jeder Mensch ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen kann, bei dem sich die Strukturen den Bedürfnissen anpassen, bedeutet Enkulturation, dass jeder die Regeln einer Gesellschaft kennenlernt.
„Es geht um einen wertschätzenden Umgang mit jedem. Wenn wir lernen, Außergewöhnliches und Ungewöhnliches an Personen als normal zu begreifen, verstehen wir Vielfalt korrekt. Anderssein ist nicht Defizit, sondern kann bereichern und anderen zu neuen Sichtweisen verhelfen“, beschreiben die Koordinatoren Inhalt und Ziel des Projektes. Dazu werden Seminare und Vorträge für Fachkräfte und Interessierte angeboten.
Während der Auftaktveranstaltung sprach Erziehungswissenschaftler Prof. Matthias von Saldern über die Bedeutung von Inklusion und Enkulturation als Einstieg in das Thema. Das Projekt wird vom Niedersächsischen Kultusministerium über das Programm Inklusion durch Enkulturation aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds unterstützt.