Fachtag „Die Offene Gesellschaft“ begeistert die Gäste in Salzgitter-Bad
Gesprächsrunde vor dem SOS-Mütterzentrum: Lennart Kreutzberg, Jannes Trautmann, Imbke Bischoff, Außenminister Sigmar Gabriel, Einrichtungsleiterin Sabine Genther, Oberbürgermeister Frank Klingebiel, Gabriel Schwigon und Mohammed Alzriek. Foto: yw

Fachtag „Die Offene Gesellschaft“ begeistert die Gäste in Salzgitter-Bad

SZ-Bad. „Es macht Kinder glücklich, wenn sie merken wir verstehen sie. Fragt die Kinder nach deren Gedanken und hört ihnen zu“, appelliert der renommierte Kinder- und Jugendpsychotherapeut Claus Gollmann. In mitten des neuen Garten-Salon-Rohbaus vor mehr als 100 Gästen aus Politik, Gesellschaft, Organisationen, Mitarbeitern und Besuchern erntet der Geschäftsführer der stationären Diagnostikeinrichtung für gewaltgeschädigte Kinder, Kind in Düsseldorf (KiD), viel Applaus für seinen Vortrag „Was brauchen Kinderseelen zum glücklich sein?“ während eines Fachtages im SOS-Mütterzentrum.

Unter dem Titel „Die Offene Gesellschaft – Wir blicken über den Altersrand“ lud Leiterin Sabine Genther zu einem kurzweiligen Zusammenkommen ein, um das deutschlandweit neue Modellprojekt vorzustellen. „OHJA – Offenes Haus für Jung und Alt“ startet im kommenden August und wird auf der neu gestalteten Etage im Mehrgenerationenhaus Kinder und Senioren dauerhaft zusammenführen.
Offene, nebeneinander liegende Räume sollen Kindergartenkinder und Senioren in der Altenpflege zu jeder Zeit spontane Begegnungen und gemeinsame Rituale, Aktivitäten und Mahlzeiten ermöglichen. „Der Gedanke wird hier im Haus schon seit Jahrzehnten gelebt. Nun wird er auch konsequent umgesetzt“, berichtet Sabine Genther.
Viel Zustimmung erhielt Ideengeberin, Tagungsmoderatorin und Mütterzentrums-Gründerin Hildegard Schoß für den Projektstart. „Salzgitter ist immer wieder ein Vorreiter“, lobt Vincent Richardt. Der Leiter Ressort Pädagogik im SOS-Kinderdorfverein weist bundesweit stets auf das Salzgitteraner Team hin, wenn es darum geht neue Ansätze weiter zu entwickeln, mutig zu sein und Projektideen umzusetzen.
Bundestagsabgeordneter und Außenminister Sigmar Gabriel betont in der Podiumsdiskussion, dass der Kontakt zwischen den Generationen wichtig sei: „Mein größter Wunsch in jungen Jahren war es, mit Kindern und Großeltern gemeinsam am Frühstückstisch zu sitzen. Das SOS-Mütterzentrum in Salzgitter habe ich schon immer als Idee des Zusammenkommens kennen gelernt.“
Bereits bei der Diskussion wird die Begegnungen zwischen den Generationen gelebt. Zwei der insgesamt fünf hier arbeitenden jungen Menschen im Bundesfreiwilligendienst (Bufdis), Imbke Bischoff und Jannes Trautmann, löcherten die hochrangigen Politiker Gabriel und Oberbürgermeister Frank Klingebiel mit ihren Fragen. Diese standen Rede und Antwort.
Der Politiker Gabriel will auch zukünftig für die Salzgitteraner als Türenöffner fungieren. Auch Oberbürgermeister Frank Klingebiel sicherte seine Unterstützung zu. Seine Mittel seien jedoch begrenzt: „Wir brauchen für gute, funktionierende Ideen dauerhafte finanzielle Unterstützung für Personalkosten durch Bund und Länder.“ Dabei waren sich alle einig. yw