Flüchtlinge berichten bei AWiSTa-Abschluss in Salzgitter
SZ-Lebenstedt. Ein ereignisreiches Jahr endet für die Arbeitswohlfahrt im Stadtteilzentrum Fredenberg (AWiSta). Mit rund 160 Gästen feierte sie einen besinnlichen Jahresausklang.
Leiterin Birgit Hynek blickte zurück. „Am Anfang des Jahres wussten wir noch nicht, welche Situation uns erwarten wird“, und nahm Bezug auf den Ansturm der Flüchtlinge. Dabei appellierte sie: „Ich nutze den Abend dafür, gegen Rassismus und für ein friedvolles und gemeinsames Leben aufzurufen.“ 2015 wurde sich mit den Gebräuchen „unserer muslimischen Mitbürger beschäftigt“, erinnerte Hynek dabei an das gemeinsame Fastenbrechen. Nun sei die Adventszeit geeignet, auch christliche Traditionen vorzustellen, sagte die Leiterin.
Pfarrer Martin Schulz von der Friedenskirche sprach über die Werte und Ziele der christlichen Religion. „Es gibt einen Gott und der Weg zu ihm kann unterschiedlich sein.“ Er rief zu Nächstenliebe auf und bat um Verständnis für „die Frauen und Männer, die den weiten Weg in eine ungewisse Zukunft auf sich genommen haben.“
Im Anschluss sprachen syrische Flüchtlinge über ihre Erlebnisse. Es wurde still im Saal, als Samy, Ahmed und Mohamed von dem täglichen Tod in ihrer Heimat Syrien berichteten. „Viele von meinen Freunden sind gestorben, sie wurden zerfetzt von Bomben, wurden erstickt vom Gas oder verbrannt bei lebendigem Leib“, so Mohammed. „Ich hatte viel Glück und bin in Deutschland angekommen. Dennoch kann ich das Erlebte nicht vergessen.“
Mit bewegenden Worten zeichneten sie ein Bild vom Unheil in Syrien, untermalt mit Fotos, die das schreckliche Ausmaß des Krieges zeigten. Und dennoch verloren sie nie die Hoffnung. „Ich hoffe, dass in meinem Land bald wieder Gerechtigkeit, Frieden und Liebe herrschen wird“, lauteten Samis Worte zum Abschluss.ag