Für Bienenfreundlichkeit in Salzgitter
Sauingen. Wenn man es nicht wüsste, würden sie gar nicht auffallen. Unscheinbar stapeln sich in Michaela Franks Garten sechs mittelgroße Kästen. In ihnen leben allerdings die wohl wichtigsten Tiere der Erde. Bienen. Michaela Frank beherbergt gleich 240.000 von ihnen. 40.000 pro Stock. Die Jungimkerin aus Sauingen ist fasziniert von den Insekten.
„Schon als Kind fand ich Bienen, Hummeln und Schmetterlinge toll. Sie sind arbeitswütig und besonders niedlich. Nach einem Kurs „Imker auf Probe“ habe ich im vergangenen Jahr mein erstes Honigbienenvolk übernommen“, berichtet die 38-Jährige. Mittlerweile hat sie sechs davon, drei Wirtschaftsvölker und drei Bienenschwärme. Letztere sind Jungvölker, von denen man im ersten Jahr noch keinen Honig erwarten kann. Das „Gold des Imkers“, den Honig, erntet sie bis zu 60 Kilogramm im Jahr. „Dabei nehme ich den Bienen nicht alles weg. Einen Teil brauchen sie schließlich für die Überwinterung“, so die gelernte Industrieelektronikerin, die ihr Hobby mit Leidenschaft betreibt. Ihre blauen Augen funkeln vor Freude wenn sie Tausenden Bienen aus ihren Beuten, den Bienen-Kisten, fliegen sieht.
Angst vor Bienen kenne sie nicht. „Viele verwechseln Bienen mit Wespen. Bienen reagieren auf Geschwindigkeit und Vibrationen.“ Ihrer Meinung sollten viel mehr Menschen in ihren Gärten mehr Raum für die Natur-Erhalter geben: weg vom Steingarten, wieder hin zum Blütenmeer. Bienenhotels bieten ebenso Unterschlupfmöglichkeiten für Einsiedler- oder Mauerbienen. Nach einem Bienengrundlehrgang und einem Honiggrundkurs könne man loslegen. „Dabei ist es gar nicht viel Aufwand. Denn schließlich machen die Bienen alles selbst“, so Frank. Das weltweite Bienensterben macht nicht nur den Imkern große Sorgen. Ein Grund dafür sei der Befall mit Varroa-Milben. Das weiß auch die Salzgitteranerin. Sie behandle regelmäßig ihre Bienen gegen diese gefährliche Milbe.
2016 war kein optimales Bienenjahr. „Der Raps blühte zu früh. In der Zeit waren die Bienen noch im Aufbau ihres Honigraumes. Die Königin konnte nicht so viele Eier legen, da der Brutraum mit der Honigeinlagerung besetzt war. Das sorgte für ein wenig Chaos dieses Jahr“, schmunzelt Michaela Frank. Es gab demnach weniger Honig. Für sie kein Grund zur Sorge. Die Masse an Honig sei ihr nicht so wichtig, sie betreibe es schließlich nicht kommerziell.