Fürs Café Grenzenlos in Salzgitter werden Übersetzer gesucht
Thomas Sukop, Leiter und Koordinator im Café Grenzenlos, begrüßte die Flüchtlinge und Bürger in den Räumen der Heilig-Kreuz Kirche. Die elfjährige Roljan aus Syrien hilft bei der Übersetzung. Foto: AG

Fürs Café Grenzenlos in Salzgitter werden Übersetzer gesucht

SZ-Gebhardshagen. Zweimal im Monat treffen sich Flüchtlingsfamilien mit Bürgern in den Gemeinderäumen der Heilig-Kreuz Kirche und St. Gabriel zum Kaffee und Tee. Beim „Café Grenzenlos“ soll sich in entspannter Atmosphäre kennengelernt und ausgetauscht werden sowie Fragen geklärt und bei Problemen geholfen werden.

Entstanden ist die Idee im Juni letzten Jahres. Thomas Sukop, Leiter und Koordinator des Café Grenzenlos, erzählt von den Anfängen: „Es begann alles damit, dass einer Flüchtlingsfamilie Kirchenasyl geboten wurde. Daraus entwickelte sich der „Runde Tisch Integration Gebhardshagen“. Eine Arbeitsgruppe von Gebhardshagener Bürgern, die den Flüchtlingsfamilien das Ankommen in ihrer neuen Heimat erleichtern wollen.
Eines der Projekte dieser Arbeitsgruppe ist das „Café Grenzenlos“. „Es hat sich hier inzwischen sehr gut etabliert“, freut sich der Leiter. In den letzten Wochen fanden sich im Durchschnitt rund 60 Flüchtlinge und Bürger ein, um sich an den Nachmittagen auszutauschen, sich kennenzulernen, Freundschaften zu knüpfen, um gemeinsam zu spielen oder zu malen, aber auch um Hilfe und Lösungen bei Problemen zu finden. „Oftmals wird diese Hilfe besonders bei Behörden- oder Arztbesuchen benötigt“, weiß Sukop. Etwa 150 Flüchtlinge leben derzeit im viertgrößten Stadtteil Salzgitters. „Es sind Menschen aus Syrien, Albanien, Gasa, Afghanistan oder dem Südsudan.“ Bei der Verständigung helfen Dolmetscher.
„Viele Flüchtlingskinder können auch schon richtig gut übersetzen“, beobachtete Sukop. Dennoch fehle es noch an persisch und arabisch sprechenden Übersetzern, betont er.

Kurse von Privatpersonen für Flüchtlinge wurden realisiert
Dass die Gespräche an den Nachmittagen was bewirken, zeigen die daraus entstandenen Projekte: „Es gibt eine Lesestunde für Flüchtlinge, einen Malkurs mit Wilma Klein oder veschiedene Nachhilfekurse von Privatpersonen“, freut sich der Leiter. Realisieren will Sukop noch einen Computerkursus mit einem IT-Fachmann aus Aleppo sowie eine Fahrradwerkstatt – eine Räumlichkeit dafür wurde dem Leiter kürzlich zugesprochen. Nur an einer Sache fehle es noch im Ort: „Ein Lebensmittelgeschäft mit arabischen Waren. Alle müssen derzeit zum Einkaufen nach Lebenstedt oder Bad fahren“, sagt Sukop.