Fußball in Salzgitter: Der Bezirkskrimi geht weiter
Alles dicht: Am vergangenen Samstag herrschte Ruhe am Eingang zum Wiederaufbau-Stadion. Foto: pa

Fußball in Salzgitter: Der Bezirkskrimi geht weiter

Salzgitter. Die Entscheidung über den Meister und Aufsteiger in die Fußball-Landesliga Braunschweig wurde vertagt. Erst 24 Stunden vor Anpfiff erhielt Union Salzgitter vor einer Woche die Information durch das NfV-Verbandssportgericht über die Absage des Wiederholungsspiels gegen KSV Vahdet.

Die Unioner hatten sich aufgrund der Entscheidung des NfV-Bezirkssportgerichts zur Ansetzung des Wiederholungsspiels bemüht in Gesprächen mit den Verantwortlichen des KSV Vahdet und der Polizei mit viel Organisationsaufwand dafür zu sorgen, dass es nicht wieder zu den Ausschreitungen auf den Rängen durch Anhänger des KSV Vahdet kommen kann wie beim letzten Punktspiel. Der Beschluss des sportgerichtlichen Eilverfahrens traf den Ausrichter mitten in seinen Vorbereitungen. Der KSV Vahdet hatte gegen das Urteil des Bezirkssportgerichts Berufung eingelegt und somit das Wiederholungsspiel verhindert.
Beide Vereine konnten ihre Mitglieder noch rechtzeitig per Internet, Mails und soziale Medien vom Spielausfall informieren, sodass die Polizeibeamten kaum jemanden am Eingang zum Wiederaufbau-Stadion antrafen. Die anstrengenden Vorarbeiten der Unioner Fußballer waren aber umsonst geleistet worden.
Union stellt auf seiner Internetseite fest, dass der Sportgerichtsvorsitzende in Braunschweig, als studierter Jurist, dieses Urteil deswegen gefällt habe, weil ein Spielabbruch durch den Schiedsrichter nicht nötig gewesen sei. Darum wurde ein Wiederholungsspiel zum Nachteil der Unioner angesetzt. Der Trainer und etliche Spieler waren im Urlaub, der Torwart aus der Alten Herren hätte aushelfen müssen und die beiden mit rot gesperrten Spieler nicht eingesetzt werden konnten.
Für den Fußballvorstand ist es wichtig, dass auch festgestellt wurde, dass weder der Schiedsrichter noch Vahdet – Spieler durch Unioner Spieler oder Fans geschlagen worden sind. Unklar ist, wie das Bezirkssportgerichtsverfahren bezüglich der Meisterschaft weitergehen wird. Die Saison 2015/16 endet am 30. Juni, beim derzeitigen offiziellen Meister Arminia Vechelde weiß man nicht, wie man die Elf für den noch möglichen Landesliga-
aufstieg verstärken kann.
KSV Vahdet-Coach Ismail Yildiz befürwortet die Entscheidung des Verbandssportgerichts. „In der ersten Instanz hat sich das Bezirkssportgericht nicht regelkonform verhalten, deswegen haben wir ja dagegen Einspruch eingelegt“, erinnert Yildiz. Nun müsse schnell was passieren, damit der KSV für die neue Saison verbindlich planen könne. Weil der Abbruch des Spiels und die Fan-Ausschreitungen nicht in einer Verhandlung abgehandelt werden konnten, folgt in Kürze der zweite Teil der sportgerichtlichen Aufarbeitung. pa