Ganz viel Wissenswertes bei der Wirtschaftsvereingung Salzgitter
ie Wirtschaftsvereinigung Salzgitter unternahm einen spannenden Tagesausflug zum Fagus-Werk. Foto: ag

Ganz viel Wissenswertes bei der Wirtschaftsvereingung Salzgitter

SZ-Lebenstedt. „Für rund 30 Mitglieder der Wirtschaftsvereinigung Salzgitter (WVS) ging es einen ganzen Tag in die knapp 50 Kilometer entfernte Kleinstadt Alfeld an der Leine. Denn dort erwartete sie ein spannender Tag auf der Fabrikanlage des Fagus-Werkes. Die Schuhleistenfabrik gilt heute noch als eine der ersten Beispiele der architektonischen Moderne seit 1946.

„Anstelle eines klassischen Sommerfestes hatten wir die Idee, mal etwas anderes zu unternehmen und kamen auf die Idee, die Fagus-Werke zu besuchen“, erklärt Steffen Krollmann vom WVS-Vorstand. Ein damals noch nicht einmal 30 Jahre alter Architekt begann vor 105 Jahren mit dem Bau in Alfeld. Sein Name: Walter Gropius. Das Fabrikgebäude, das Gropius für den Unternehmer Carl Benscheidt plante, war das Erstlingswerk des später weltberühmten Gründers der Bauhaus-Bewegung.

Das Fagus-Werk gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe
Damals war es revolutionär und auch heute fasziniert es noch: „Ein ganz großes Thema des Bauhauses ist Licht und Offenheit, ein Ausdruck von Lebensgefühl“, weiß Krollmann. Denn an dem ganzen Gebäude gibt es keine historisierenden Formen, sondern nur klare Linien sowie viel Glas. Markant sind dabei die voll verglasten Gebäudekanten. Seit 1946 steht das Fagus-Werk unter Denkmalschutz, seit Juni 2011 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe. „Es ist das einzige Kulturdenkmal weltweit, in dem tatsächlich noch ganz normal produziert wird“, betont Florian Gommlich vom WVS-Vorstand.

Sein Geld verdient Fagus-Grecon, wie der Familienbetrieb heute offiziell heißt, inzwischen nicht nur in der Schuhleistenherstellung, sondern auch durch die Produktion von Spezialmaschinen zur Holzverarbeitung und Messgeräte für den Brandschutz. Einen Einblick in die historischen Produktionshallen gab es während der Führung mit Karl Schünemann vom Fagus GreCon-Unternehmen. Er versorgte die WVS-Mitglieder mit Informationen zur Geschichte, zur Architektur sowie zum aktuellen Produktionsbetrieb. Während früher die hölzernen Fuß-Modelle für die Schuhproduktion aus Buche gefertigt wurden, wird heute auf Kunststoff zurückgegriffen. „Die Schuhleisten von Marken wie Ecco, Lloyd oder Adidas kommen alle aus diesem Werk hier“, berichtet Schünemann.
Angela Merkels Wahlkampf-Schuhe sind ausgestellt
Nach der Werksführung ging es für die Mitglieder in die Fagus-Gropius-Ausstellung, die unter anderem die Schuhmode eines ganzen Jahrhunderts präsentierte. Zu sehen gab es dabei auch Angela Merkels Wahlkampf-Schuhe, die gleich neben den Modelstiefeletten von Claudia Schiffer und den Rennfahrerstiefeln von Ralf Schumacher zu sehen waren.
Für die WVS war es ein rundum gelungener Tag, denn auch viele interessante Gespräche entwickelten sich zwischen den Mitgliedern. „So ein Ausflug ist eine schöne Möglichkeit, sich abseits des Arbeitsalltags einfach mal besser kennenzulernen“, weiß Gommlich.