Gedenken in Salzgitter-Bad an Reichspogromnacht und Mauerfall
SZ-Bad. „Gemeinsam Gedenken – Geschichte wach halten“ lautet das Motto am Donnerstag, 9. November, um 19 Uhr in der Martin-Luther-Kirche. Der Arbeitskreis Stadtgeschichte erinnert dort an die Reichspogromnacht 1938 und den Mauerfall 1989.
Am 9. November 1938 wurden im Deutschen Reich die Synagogen geschändet und angezündet, Jüdinnen und Juden verfolgt und ermordet. In den folgenden Jahren setzten die Nationalsozialisten eine gezielte Vernichtung der europäischen Juden sowie vieler weiterer Gruppen, die nicht in ihr Weltbild passten, fort. Inhaftiert in den KZ wurden sie zur Arbeit gezwungen; ihr Tod wurde billigend in Kauf genommen. Auch in Salzgitter entstanden drei KZ-Außenlager. Als erstes wurde das KZ Drütte eingerichtet. Die ersten 50 Häftlinge erreichten das Lager am 18. Oktober 1942.
Am 9. November 2017 wird im Rahmen eines Gottesdienstes in der Martin-Luther-Kirche an dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte erinnert. Gleichzeitig wird auch ein Blick auf den 9. November 1989 geworfen, den Tag, an dem die Mauer zwischen West- und Ostdeutschland fiel. Ein Tag, der die Wirkung friedlicher Revolution unterstreicht.
Die Noah Gemeinde Salzgitter-Bad lädt alle Interessierten ein, in einem besonderen Gottesdienst zusammenzukommen, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Im Anschluss wird der Arbeitskreis Stadtgeschichte die Ausstellung zum ersten Transport in das KZ Drütte in der Kirche eröffnen. Die Banner informieren über die Hintergründe des Transportes und stellen einige der ersten 50 Häftlinge im KZ Drütte genauer vor. Die Ausstellung wird bis zum 29. November 2017 in der Martin-Luther-Kirche zu sehen sein. Anschließend kann sie beim Arbeitskreis Stadtgeschichte entliehen werden.