Gedenkstätte in Salgzitter: Kunst gegen das Vergessen
Cora Serbser absolviert ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Gedenkstätte KZ Drütte. Foto: Arbeitskreis Stadtgeschichte e.V.

Gedenkstätte in Salgzitter: Kunst gegen das Vergessen

SZ-Watenstedt. In der Gedenkstätte Drütte haben sich sechs kreative Menschen getroffen, um sich künstlerisch mit der Geschichte des einstigen Konzentrationslagers auseinanderzusetzen. Dieses besondere Projekt wurde von Cora Serbser initiiert, die derzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr Politik bei der Gedenkstätte absolviert.

Im September 2018 zog die 18-jährige Frau aus Halstenbek in die hiesige Region, um ein Jahr lang die Gedenkstättenarbeit in Salzgitter zu unterstützen. Außer ihren regelmäßigen Aufgaben konzipierte Cora Serbser ein Projekt, in das sie ihre persönlichen Fähigkeiten einbringen konnte. „Ich habe schon immer gerne gemalt. Ich glaube, man kann mit Kunst manche Dinge besser ausdrücken.“
Dass dies trotz harter Strafen auch in Konzentrationslagern passierte, berichtete die junge Frau während einer Führung und anschließendem Vortrag. Mit Zeichnungen an Wänden oder auf Papierstücken dokumentierten die Häftlinge beispielsweise das Geschehen.
Die katastrophalen Lebensbedingungen, die Ängste aber auch die Hoffnung der inhaftierten Menschen blieben den Zuhörenden im Gedächtnis. „Diese Rampe, an der Menschen regelrecht ausgeschüttet wurden ist für mich ein furchtbarer Ort“, meinte eine Teilnehmerin. Auch der Tunnel auf dem Arbeitsweg, dessen Licht am Ende keine Hoffnung bedeutete, blieb bei vielen hängen. Diese „Bilder im Kopf“ als Linoldruck, mit Kohle oder Acrylmalerei festzuhalten, war Ziel des anschließenden Kunstworkshops.
Entstanden sind ganz unterschiedliche Werke, die in den nächsten Wochen in der Gedenkstätte KZ Drütte zu sehen sind. Mit der Projektförderung des LKJ Niedersachsen sowie der Sparkassen Stiftung war es möglich, ausreichend Material für zwei Veranstaltungen anzukaufen.
So findet am heutigen Samstag eine Wiederholung des Workshops statt. Eine Anmeldung ist allerdings erforderlich. Interessierte können sich beim Arbeitskreis Stadtgeschichte unter Telefon (05341) 44581 oder melden oder auch eine Email schreiben an die Adresse info@gedenkstaette-salzgitter.de.