Gemeinsam für eine bessere Zukunft in Salzgitter
SZ-Bad. Was das Motto angeht, so hat die Volksbank Braunschweig-Wolfsburg mit ihrem 11. Neujahrsempfang wieder einmal voll ins Schwarze getroffen: „Gemeinsam mehr erreichen für die Region Salzgitter“. Gastgeber Steffen Krollmann freute sich, mit 220 Gästen mehr denn je zu dem Stelldichein im Foyer der Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft begrüßen zu können. Ein gutes Ergebnis im Vergleich zum Start mit 86 Teilnehmern im Jahr 2006. Steffen Krollmann wertete das große Interesse als „Beweis für die Sympathie“.
Doch der Erfolg verleitete Salzgitters Volksbankdirektor nicht dazu, es sich in der Wintersonne nur gut gehen zu lassen. Vielmehr brachte er in seiner Eröffnung und im traditionellen Teppengespräch mit Oberbürgermeister Frank Klingebiel und Lebenstedts Propst Joachim Kuklik ein Thema auf den Tisch, dass vielen Menschen auf den Magen schlägt: Kinderarmut. 22,6 Prozent der Mädchen und Jungen bis 18 Jahre sind laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung betroffen.
Auf Salzgitter umgerechnet seien das mehr als 4.000 junge Menschen, so Steffen Krollmann. „Das hat Foglen für das ganze Leben.“ Wohnen, Essen, Bildung nannte er als Themenfelder, aber auch die Gefahr, im Leben „vom Rand der Gesellschaft nicht mehr wegzukommen“. Dabei spielt für Steffen Krollmann nicht nur Geld eine Rolle, sondern auch die Teilhabe an dem Miteinander. Dabei sei es sinvoll, die Betroffenen einzubinden. „Dazu muss man wissen, was gebraucht wird.“
Hinweise darauf gab Oberbürgermeister Frank Klingebiel, der selber von Jugendlichen weiß, die Klebeband um ihre alten Fußballschuhe rollen müssen, um spielen zu können. „Neue können sie sich nicht leisten.“ Das sei für ihn kaum zu verstehen in einer Nation, die ohne wirtschaftliche Not ist. Frank Klingebiel nannte Salzgitter und seine Institutionen ein „leuchtendes Beispiel“ für gelungene Integrationsarbeit. Dennoch bringt ihn die Bürokratie in den Landes- und Bundesbehörden auf die Palme. „Bildung muss umsonst sein“, forderte der OB der sich über die schwerfälligen Apparate beklagte. Diese müssten mehr Vertrauen in die Handelnden vor Ort haben und diese finanziell entsprechend ausstatten. Auch wenn das Geld ankommt, könnten Bund und Land keine persönlichen Beziehungen aufbauen, wie es die Kommune tut. „In usnerem Sozialsystem muss etwas anders laufen.“
Wie wichtig der Face-to-Face-Kontakt ist, betonte auch Propst Joachim Kuklik. Ihm geht es in der Debatte nicht allein um die materiellen Defizite, sondern um die soziokulturellen Effekte der Kinderarmut, wenn die Ernährung in manchen Familien „nur aus Süßigkeiten und Schnellgerichten“ bestehe. Den Mädchen und Jungen fehle es an Orientierung und an den kulturellen Rahmenbedingungen.
Jochaim Kuklik lobte zwar das Bundesateilhabegesetz als Schritt in die richtige Richtung, aber für viele Eltern seien die Fragebögen nicht zu beantworten. Salzgitter müsse einen Weg finden, solchen Familien zu helfen. Entsprechend wünschte sich der Prost für 2017 ein gutes Miteinander der Einrichtungen und ein funktionierendes Netzwerk, in dem jeder von dem anderen wisse Die Betroffenen brauchen laut Joachim Kuklik ein Grundvertrauen zu den Handelnden, denen der Diensleistungscharakter ihrer Mandate immer bewusst sein sollte.
Frank Klingebiels Wunsch für 2017 fiel kürzer aus: Er hofft, dass die Landesregierung ernst macht mit der Befreiung von den Kindergartenbeiträgen.
„Solides Ergebnis“ für die Volksbank BraWo
Beim Neujahrsempfang freute sich Gastgeber Steffen Krollmann über ein „solides Ergebnis“ für die Volksbank Braunschweig-Wolfsburg. Er sprach von einer erfolgreichen Fusion mit der Volksbank in Peine, die weder einen Abbau von Mitarbeitern noch von Geschäftsstellen zur Folge habe – „auch wenn andere Leute immer etwas munkeln“. Die Filiale in Lebenstedt stehe erneut als Nummers eins im Geschäftsgebiet da. „Salzgitter ist für die Volksbank BraWo ein bedeutender Standort.“ Im Mittelpunkt stand aber das Kindernetzwerk United Kids Foundation. Steffen Krollmann verwies auf die 460.000 Euro, mit denen Projekte in Salzgitter und Sickte gefordert wurden. „Das ist eine stolze Zahl.“ Das Geld soll helfen, die Lebenssituation der Mädchen und Jungen zu verbessern. Weitere 250.00 Euro sind als Budget für eine Hilfsaktion gedacht, die das Kindernetzwerk derzeit mit der Stadt Salzgitter vorbereitet. Steffen Krollmann dankte allen Institutionen, die sich in ihrer täglichen Arbeit für die Kinder einsetzen und denen, die es finanziell möglich machen.