Großer Aufmarsch für Tempo 30 in Salzgitter-Salder
SZ-Salder. Salder ist eine im Rahmen der Verkehrsentspannung eingerichteten 30 km/h-Zonen an der Mindener Straße wieder los. Die Landesverwaltung hat Salzgitter angewiesen, die Beschilderung bis Ende März an der aus Landessicht wichtigen Durchgangsstraße wieder abzubauen. Anlieger aus dem Bereich Altfeld/Felssiedlung haben in dieser Woche dagegen demonstriert. Mit ihrer Petition wollen sie die Stadt Salzgitter unterstützen, die dort Tempo 30 für geboten hält.
Wolfram Skorczyk vom Verwaltungsvorstand erklärt dazu: „Bei verkehrsbehördlichen Anordnungen durch die Kommunen wird immer das Land beteiligt. Es konnte unserer Argumentation nicht folgen und hat uns am 3. März angewiesen, das Ganze bis Ende März zurückzunehmen.“ Für das Land ist das laut Skorczyk eine Durchgangsstraße in Richtung Autobahn und dort müsse der Verkehr zügig fließen. Der Hinweis auf den Fußgängerüberweg sei aus städtischer Sicht angesichts des Schwerlastverkehrs ein wichtiges Argument für die 30er-Zone gewesen.
Auch Marcus Conti reicht es jetzt: „Ich bin deswegen der Bürgerinitiative ProSal beigetreten und werde mich für die Rücknahme des Landesentscheids und für eine Umgehungsstraße einsetzen.“
Er wendet sich zusammen mit vielen Demonstranten und den ProSal-Vorstand gegen diese technische Argumentation des Landes, wonach auf Kreisstraßen der fließende Verkehr besonderes Gewicht habe, um dichten Verkehr möglichst ohne Behinderungen auch über längere Entfernungen zügig zu ermöglichen. Die ProSal-Vorstandsmitglieder Klaus Kreisel und Willi Girelli kritisieren vor allem, dass mit 6,20 Meter die Mindeststraßenbreite an der Mindener Straße um 30 Zentimeter regelwidrig unterlaufen wird. „Wenn aber mit stärkerem Lkw-Verkehr zu rechnen ist, muss die Straße sogar sieben Meter breit sein“, betonte er. Zudem stünden dicke Chauseebäume direkt am Fahrbahnrand, obwohl sie einen Abstand von 4,5 Meter haben müssten. In der von bisher 200 Demonstrationsteilnehmern und Anwohnern unterschriebenen Petition ans Land wird vor der Gefahr schwerer Unfälle mit Schulkindern oder Radfahrern gewarnt. „Es handelt sich doch lediglich um ein 420 Meter langes Straßenstück“, ärgern sich Kreisel und Girelli über die Sturheit des Landes. Nur in der Mitte der Strecke befinde sich der einzige Zebrastreifen über den Erwachsene, Schüler, Kinder, alte und behinderte Menschen die viel befahrene Straße kreuzen müssen … und genau da stünden die dicken Bäume und verdeckten die Sicht der Autofahrer für mögliche Überquerer.
Die Salderaner hoffen, mit ihrer Petition die Stadt gegen die Argumente des Landes unterstützen zu können. Darüber hinaus bauen sie weiter auf eine positive Entwicklung in Sachen Umgehungsstraße. „Damit könnte das Problem mit dem Tempolimit auf andere Weise gelöst werden“, so Kreisel. pa