Hallenbad in Salzgitter-Lebenstedt das Sorgenkind von Sport und Politik
Das Hallenbad in Lebenstedt ist derzeit das große Sorgenkind von Politik und Vereinen in Salzgitter. Das wurde beim traditionellen Sportgespräch deutlich.
Zum mitlerweile 40. Mal kamen Sportler mit Vertretern von Politik und Verwaltung zusammen. Treffpunkt war in diesem Jahr das Vereinsheim des MTV Salzgitter. Nach der Begrüßung durch Kreisportbund-Vorsitzenden Clemens Löcke mit der Aufzählung von sechs wichtigen Themenfeldern entwickelte sich ein reger Gedankenaustausch, bei dem auch an Kritik nicht gespart wurde.
Wichtigstes Thema war das Hallenbad in Lebenstedt, zu dem der Aufsichtsratsvorsitzende der Thermalbad GmbH, Ratsherr Tim Lolies (SPD), feststellte: „Die Wasserfläche ist zu klein, das Nichtschwimmerbecken ist für eine Schwimmausbildung nicht geeignet, es gibt kaum noch öffentliche Schwimmzeiten.“
Oberbürgermeister Frank Klingebiel hatte schon zuvor angesichts des Einsparprogramms von 14 Millionen Euro im Haushalt klar gemacht, dass die Stadt einen Schwerpunkt auf den Ausbau von Schulen, Kindergärten und Krippen gelegt habe. „Jeden weiteren Euro, den wir mehr ausgeben, müssen wir woanders wieder einsparen“, betonte er. Klar war allen Beteiligten, dass es entweder eine Renovierung in kleinen Raten oder ein Komplettlösung in Form eines Neubaus geben können.
„Das können wir uns bei einer 2,5 Millionen Euro Bäderzuschuss im Jahr nicht leisten“, fasste Ratsherr CDU-Ratsherr Klaus Poetsch die Meinung der Anwesenden zusammen. Hermann Fleischer, Fraktionsvorsitzender der Partei „Die Linke“, forderte den Erhalt familienfreundlicher Eintrittspreise. So setzten auch Andreas Knoblauch (Grüne) und Stefan Roßmann (MBS) auf die Machbarkeitsstudie und hoffen auf eine kostengünstige Lösung, mit der die Verkehrssicherheit des Bades erhalten bleibt.
Die Kunststoffbahnen auf den Sportanlagen der Stadt, namentlich im Stadion, sind nach Ansicht von Leichtathletik-Kreisvorsitzenden Karl-Heinz Lippold sanierungsbedürftig. Walter Strauß, erläuterte dazu, dass die Anlagen durch kleinere Reparaturen für den Vereins- und Schulsport verkehrssicher erhalten bleiben können. „Aber allein die Renovierungskosten für das Stadion mit etwa 600.000 Euro sind nicht finanzierbar“, klärte er auf. Damit könne es vorerst keine Deutschen Meisterschaften mehr in Salzgitter geben.
Eine Botschaft hörten Löcke und seine Sportkollegen gern. Der Oberbürgermeister versprach bei allen künftigen Entscheidungen in Sachen Sport den fachlichen Rat einzuholen und sie bei Entscheidungsprozessen früh zu beteiligen. Mit der Diskussion über die Legionellen-Problematik in den Sporthallen und die erfolgreiche Jugendförderung der Vereine sowie die beantragte Summe von fünf Millionen Euro aus dem Konrad-Fonds endete das Sportgespräch.