Haussperling häufigster Gast in Salzgitters Wintergärten
Der Haussperling wurde in mehr als jedem zweiten Garten gesehen. Grafik: NABU

Haussperling häufigster Gast in Salzgitters Wintergärten

Salzgitter. Nach den sehr niedrigen Zahlen im vergangenen Winter haben sich in diesem Jahr wieder mehr Wintervögel in Deutschlands Gärten und Parks eingefunden. Das hat die gemeinsame Zähl-Aktion von NABU und seinem bayerischen Partner Landesbund für Vogelschutz (LBV), die Stunde der Wintervögel, ergeben, deren Endergebnis nun vorliegt.

Der Haussperling konnte auch 2018 seinen Platz als häufigster gemeldeter Wintervogel verteidigen. In der Rangliste haben sich Kohl- und Blaumeise den zweiten und dritten Platz hinter dem Haussperling zurückerobert. Die Blaumeise hat es in Südostniedersachsen dabei mit zwei Individuen mehr nur knapp vor die Amsel auf den dritten Platz geschafft.

Südostniedersachsen: 18 Prozent mehr Vögel gesichtet
Über 1.300 Vogelfreunde haben sich in der Region Südostniedersachsen an der Aktion beteiligt und Zählungen aus über 870 Gärten übermittelt. Damit konnte die Teilnehmerzahl von 1.205 Zählern aus dem Vorjahr wieder übertroffen werden. „Im vergangenen Winter hatten die Teilnehmer 17 Prozent weniger Vögel gemeldet als im Schnitt der Jahre zuvor“, sagt Marlies Gräwe von der NABU-Regionalgeschäftsstelle Südost-Niedersachsen, „Zum Glück hat sich dieses Ergebnis nicht wiederholt. Im Vergleich zum Stand im Vorjahr wurden in Südostniedersachsen 18 Prozent mehr Vögel gesichtet.“

Häufige Vogelarten sind
in Europa rückläufig
In diesem Jahr wurden zwischen Wolfsburg und Goslar rund 36 Vögel pro Garten gemeldet, im vergangenen Jahr waren es nur 33 Vögel. 2011 waren bei der ersten Stunde der Wintervögel aber noch 52 Vögel pro Garten in Südost-Niedersachsen gemeldet worden. „Die höheren Zahlen in diesem Jahr können darum nicht darüber hinwegtäuschen, dass seit Jahren ein kontinuierlicher Abwärtstrend festzustellen ist“, so Marlies Gräwe. Grundsätzlich kämen in milderen Wintern wie den letzten beiden weniger Vögel in die Gärten, da sie auch außerhalb der Siedlungen noch genug Nahrung fänden. Dennoch fehlten im letzten Jahr viele Meisen und waldbewohnende Finkenarten, während sie in diesem Winter wieder in gewohnter Anzahl gesichtet wurden. „Erklären lässt sich dies vermutlich durch das von Jahr zu Jahr sehr unterschiedliche Angebot an Baumsamen in den Wäldern – nicht nur bei uns, sondern auch in den Herkunftsgebieten dieser Vögel in Nord- und Osteuropa. Je weniger Samen, desto größer der Zuzug von Vögeln aus diesen Regionen zu uns und desto eher nehmen diese Vögel naturnahe Gärten und Vogelfütterungen dankbar an.“
Entgegen dem insgesamt abnehmenden Trend der Wintervögel konnte bei einigen Vogelarten, die Deutschland im Winter üblicherweise nur teilweise verlassen, ein deutlicher Trend zu vermehrten Überwinterungen in Deutschland festgestellt werden. So zum Beispiel Kranich (Zunahme 765 Prozent), Gänsearten wie Blässgans (plus 148), Nonnengans (plus 1.947) oder Brandgans mit einer Zunahme vom 3.260 Prozent, die im Bereich des Niedersächsischen Wattenmeeres überwintern.