Im Schlosshof in Salzgitter bleiben bald die Türen zu
SZ-Salder. Die Lebenshilfe Salzgitter gibt bekannt, dass der Inklusionsbetrieb Schlosshof Gastronomie und Service gGmbH nach zehnjährigem Bestehen den Betrieb zum 31. Dezember 2019 einstellen muss. „Der anhaltende Fachkräftemangel sowie der Erhöhung des bislang ermäßigten Umsatzsteuersatzes ermöglichen keine Fortführung“, heißt es in einer Pressemitteilung. Allen Beschäftigten werde derzeit aktiv bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz in der Region geholfen.
„Der Fachkräftemangel in der Gastronomie ist für viele Betreiber von Restaurants, Cafés oder Catering-Unternehmen seit Jahren spürbar“, schreibt die Lebenshilfe. Für den Schlosshof als Inklusionsbetrieb wiege diese Situation auf dem Arbeitsmarkt besonders schwer, um unter den vorgegebenen Rahmenbedingungen bestehen zu können und den Menschen mit Behinderung die wichtige Teilnahme am Arbeitsleben zu ermöglichen.
„Darüber hinaus wirkt sich ein Urteil des Bundesfinanzhofs aus diesem Jahr erschwerend für eine Fortführung des Inklusionsbetriebs aus“, lautet die Erklärung. Nach der Neuregelung unterliegen nun die Umsätze von Gastronomieunternehmen, bei denen Menschen mit Behinderung beschäftigt sind, nicht mehr dem ermäßigten Umsatzsteuersatz von sieben Prozent. Die Besteuerung mit 19 Prozent auf die erzielten Leistungen kann nicht kalkuliert und somit nicht erbracht werden.
Aufgrund dieser Sachlage ist nun der Beschluss der Lebenshilfe Salzgitter als Gesellschafterin ergangen, den Inklusionsbetrieb zum Jahresende einzustellen. „Die Priorität liegt aktuell ganz klar dabei, allen Mitarbeitern bei der Suche nach einem neuen und passenden Arbeitsplatz tatkräftig zu unterstützen und sie bei allen dazu erforderlichen Schritten zu unterstützen.“ Die Lebenshilfe Salzgitter bedankt sich bei allen Mitarbeitern und Gästen, ohne deren Aktivität, Engagement und Unterstützung der Inklusionsbetrieb Schlosshof Gastronomie und Service gGmbH nicht so lang erfolgreich hätte betrieben werden können.