Immer mehr Unfälle in Salzgitter
SZ-Lebenstedt. Der kontinuierliche Anstieg von Unfallzahlen in Salzgitter hat sich auch im Jahr 2016 fortgesetzt. 2.789 Unfälle wurden bei der Polizei registriert – 21 mehr als noch 2015, verkündete Polizeichef Wilfried Berg bei der Präsentation der Verkehrsunfallstatistik. Besonders tragisch: sieben Menschen verloren im vergangenen Jahr im Straßenverkehr ihr Leben.
Gleich zu Jahresbeginn ereignete sich auf der Nord-Süd-Straße ein schrecklicher Unfall, bei dem gleich vier Frauen noch am Unfallort verstarben. Die Zahl der Unfälle, bei denen es mindestens einen Schwerverletzten gegeben hat, sank unterdessen von 67 auf 60 – der niedrigste Stand seit zehn Jahren, verkündetet Berg. Den Grund für die steigende Zahl der Verkehrsunfälle sah Frank Steinke, Sachbearbeiter Verkehr, unter anderem darin, dass sich die Zahl der in Salzgitter zugelassenen Fahrzeuge im letzten Jahr weiter erhöht hat.
Besorgniserregend sei für den Leiter des Polizeikommissariats die Zahl der Unfallfluchten, „die weiterhin auf einem inakzeptablen hohen Niveau bleibt.“ Von 672 Fahrerfluchten konnte die Polizei insgesamt 279 aufklären. Berg vermutet, dass sich die Verursacher um eine Höherstufung in der Versicherung sorgen würden und sich deshalb unerlaubt vom Unfallort entfernen. Zur Ermittlung der geflohenen Fahrer seien die Beamten insbesondere auf Zeugenhinweise angewiesen – Aufrufe über die Zeitungen und andere Medien würden dabei immer wieder zum Erfolg führen, erklärten die Anwesenden.
Ein weiterhin großes Problem stelle der Alkohol im Straßenverkehr dar. Die Zahl der Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel war, stieg im Jahr 2016 von 49 auf 60 Fälle an. „Wenn getrunken wird, wird leider oft gleich sehr viel getrunken“, stellte Steinke immer wieder fest. Die Promillewerte wurden oftmals jenseits der 1,6 gemessen – der höchste gemessene Wert im vergangenen Jahr lag bei nur knapp unter 4 Promille, erinnern sich die Beamten. Dabei setzt sich die Altersgruppe der 25- bis 65-Jährigen am häufigsten unter Alkoholeinfluss hinters Steuer, teilte Steinke mit. „Eine relative Fahruntüchtigkeit kann sich aber schon bei 0,3 Promille einstellen“, machte Steinke deutlich. Kommt es zum Unfall, kann schon bei diesem geringen Promillewert der Führerschein entzogen werden.
Die Zahl der Wildunfälle in Salzgitter ist von 198 auf 182 im vergangenen Jahr zurückgegangen. Besonders oft gab es eine Kollision mit Wild auf der K 21 zwischen Gebhardshagen und Lobmachtersen. Deshalb sollen dort künftig zu den bestehenden noch zusätzliche Hinweisschilder angebracht werden, die auf den Wildwechsel aufmerksam machen.
Auch in der Samtgemeinde Baddeckenstedt ist die Zahl der Unfälle angestiegen – von 220 auf 224. Nachdem seit 2013 kein tödlicher Verkehrsunfall in der Samtgemeinde zur verzeichnen war, verstarb im vergangen Jahr eine Radfahrerin nach einem Zusammenstoß mit einem Pkw. Und auch die Zahl der Wildunfälle ist gestiegen – 89 Fälle wurden im vergangenen Jahr bei der Polizei registriert, 13 mehr als noch im Vorjahr. Dabei kam es insbesondere zwischen Oelber und Lichtenberg öfters zu einem Zusammenstoß.