Jugendberufsagentur in Salzgitter: Behörde mit Wohlfühlfaktor
Haben die Jugendberufsagentur eröffnet: Herrmann Gwiasda (Geschäftsführer Jobcenter), Christa Frenzel (Erste Stadträtin), Roswitha Krum (Fachdienstleitung Kinder, Jugend und Familien) und Harald Eitge (Leiter der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar).

Jugendberufsagentur in Salzgitter: Behörde mit Wohlfühlfaktor

SZ-Lebenstedt. In Niedersachsen nimmt Salzgitter mal wieder eine Vorreiterrolle ein. Die neue Jugendberufsagentur (JBA) am Fredenberg gehört landesweit zu den ersten Einrichtungen dieser Art, die für junge Leute die Aufgabe der Agentur für Arbeit, des Jobcenters und der Stadt als Trägerin der Jugendhilfe unter einem Dach vereint.

„Niemand soll zwischen den Institutionen verloren gehen“, erklärt Herrmann Gwiasda, Geschäftsführer des Jobcenters Salzgitter. Das Konzept sieht vor, aus Arbeitsteilung und Transparenz einen ganzheitlichen Ansatz zu schaffen.
„One-Stop-Government“ nennt sich das Ziel der Kooperationsvereinbarung der drei Behörden, die seit Inkrafttreten des Sozialgesetzbuches Zwei für die Betreuung und Beratung der jungen Menschen zuständig sind. Statt doppelt und dreifacher Sturkturen und Förderungen soll es dann Hilfe geben wie aus einem Guss.
Die neue Institution haben den Auftrag, junge Leute egal welcher Schulform im Alter von zwölf bis 27 Jahren zu beraten, sie in den Arbeitsmarkt zu begleiten und bei Arbeitslosigkeit zu unterstützen. Nicht nur die schwer vermittelbaren Fälle, sondern auch alle anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen sollen in der JBA von nun an Hilfe finden bei der Berufsorientierung und -beratung.
Die JBA möchte jedem die Chance geben, einen Job zu finden. Sie will die Ressourcen und Stärken der jungen Menschen in den Vordergrund stellen, nicht ihre Schwächen. Kaffee und WLAN-Zugang sollen für die Jugendlichen eine Willkommensatmosphäre „jenseits vom Amtscharakter schaffen und Schwellenängste abbauen“, sagt Christa Frenzel, Erste Stadträtin der Stadt Salzgitter und Vorsitzende der Trägerversammlung des Jobcenters. Um die Jugend umfassend zu erreichen und mögliche Hemmnisse durch psychosomatische Beratung zu verringern, ist ebenso der ProAktiv Center (PACE) vor Ort.
Das gesetzte Ziel ist die Senkung der Jugendarbeitslosigkeit und das Schaffen einer zentralen Anlaufstelle, die beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt hilft, Auf Grund der großen Vernetzung mit dem Stadtteiltreff oder dem Fredenberg Forum, wurde das Einkaufszentrum am Fredenberg als zentraler Standort gewählt. Die neue Behörde soll einen offenen und ansprechenden Charakter entwickeln.
„In Fredenberg sind alle Schulformen vertreten und somit gibt es die Möglichkeit, eine große Bandbreite an Jugendlichen zu erreichen sehr groß“, begründet Harald Eitge als Chef der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar die Standortwahl.
In der JBA sollen die Kernkompetenzen aller vertretenden Akteure gebündelt werden. Diese soll künftig auch Flüchtlingen eine Anlaufstelle mit ergänzenden Angeboten bieten, um „alle ins Regelsystem zu begleiten und Grenzen einzureißen“, so Frenzel.