Junge Flüchtlinge bemalen Ostereier in Salzgitter
SZ-Bad. Samir hält ein blau bemaltes Ei in den Händen. Der 19-jährige Flüchtling pinselte sorgfältig die somalische Landesflagge darauf. Für ihn ist es das erste Mal, dass er ein Osterei bemalt habe. Er ist einer der insgesamt acht Teilnehmer aus sieben Nationen, die am jüngsten Kunstprojekt des Elisabethstiftes teilnahmen. Am Sonntag, 8. April, werden die Ergebnisse im Rahmen eines Gottesdienstes in der Kirche Heilige Dreifaltigkeit ab 10 Uhr präsentiert.
Die Mobile Betreuung (MOB) mit Teamleiterin Susanne Alpers, Kunst-Therapeutin Caroline Wloka sowie den Erziehungshelfern Adrian Borgs und Mario Lehmann organisierten in den vergangenen Ferien das Projekt zum Thema Ostern und Frühlingsfeste in verschiedenen Ländern mit den minderjährigen und unbegleiteten Flüchtlingen. „Die Jugendlichen sollten sich mit ihren Gefühlen und Gedanken auseinandersetzen. Kunst ist ein gutes Mittel dafür“, berichtet Anja Loel, Regionalleiterin Hildesheim-Salzgitter der Jugendhilfe-Einrichtung. Seit drei Jahren arbeitet das Team mit den jungen Menschen und unterstützt sie bei der Ausbildung und Integration.
Während des dreiwöchigen Projektes entstanden so 34 bunt bemalte Ostereier, Infotafeln, die das Osterfest und Ostern in anderen Kulturen zeigen sowie eine Fotostrecke. Letztere stellt die jungen Menschen und ihre Lieblingsplätze in Salzgitter vor. „Auch wir haben viel über die Teilnehmer erfahren“, berichtet Caroline Wloka. „Sie fanden es toll, sich uns mitzuteilen und waren auch über unsere Bräuche sehr interessiert.“
Die Kulturarbeit, so das Elisabethstift, könne dazu beitragen, die kulturelle Abschottung der Jugendlichen zu durchbrechen sowie Offenheit und Toleranz zu schaffen. Es sollen neue Erfahrungswerte gezeigt werden und andere Denkweisen den Jugendlichen, die alleine in der Einrichtung leben, vermittelt werden. Die Ausstellungsstellwände sind ab Montag, 9. April, in der Einrichtung am Schäferstuhl für Besucher noch zwei Wochen zu sehen.