Salzgitter: Katzenretter kämpfen um mehr Unterstützung

Salzgitter: Katzenretter kämpfen um mehr Unterstützung

Ein festes Zuhause haben sie nicht. Sie leben auf den Straßen und vermehren sich rasch: Katzen in Salzgitter. Seit 15 Jahren kümmert sich eine Gruppe von Salzgitteranern um die Kastration von diesen wild lebenden Tieren.

Klaus Schulze muss sein Sofa immer mit mehreren Katzen teilen, die gern mit ihm schmusen, wenn er abends vor dem Fernseher sitzt.

Hat die Stadt kein Herz für Tiere?“, fragt sich Christel Schulze, Mitglied der Katzenschutzgruppe. Die Mitglieder der Gruppe sind ehrenamtliche Helfer des Tierschutzvereins Salzgitter und Umbegebung. Neben dem allgemeinen Tierschutz, kümmern sie sich im Besonderen um Katzen. Sie fangen herrenlose und wild lebende Tiere ein, kastrieren sie und lassen sie dann wieder frei. Kranke und verletzte Katzen werden von ihnen zum Tierarzt gebracht und gesund gepflegt. Es kommt auch nicht selten vor, dass mutterlose Katzenwelpen aufgefunden werden, diese werden zum Teil in Pflegestellen aufgezogen und mit etwa 12 Wochen an Katzenliebhaber vermittelt.

In den letzten zwei Jahren wurden so gut wie gar keine Katzen mehr kastriert. Grund dafür ist das fehlende Geld.  „Wir würden uns über mehr Unterstützung vom Tierheim oder der Stadt freuen“,  sagt Schulze.

In einer Stellungnahme erklärt die Stadt dazu: Bezüglich der Unterbringung von Fundtieren habe die Stadt Salzgitter einen Vertrag mit dem Tierschutzverein Salzgitter geschlossen. Für die Übernahme dieser Aufgabe erhält der Tierschutzverein einen Betriebskostenzuschuss. Der Tierschutzverein entscheide somit, was mit den vorhandenen Ressourcen, insbesondere Spenden, gemacht wird, so die Stadt.
„Wir wissen, wie wichtig so eine Kastration ist. Wegen der gestiegenen Kosten im Tierheim, können wir im Moment  aber leider keine Kastration finanzieren“, erklärt Kerstin Hallmann, Vorstandsmitglied des Tierschutzvereins.

Mit 50 Katzen leben

Die Katzenliebhaberin Schulze hat schon vielen herrenlosen Tieren ein neues Zuhause gegeben. Es leben um die 50 Katzen bei ihr im Haus. Unterstützt wird sie von ihrem Ehemann Klaus Schulze, der ebenfalls Mitglied der Katzenschutzgruppe ist. „Wenn ich mich hinlege und fernsehen möchte, legen sich die Katzen zu mir“, lacht Klaus Schulze. Das Haus des Ehepaares ist zu einer Pflegestelle für misshandelte oder sehr alte Katzen geworden. Hier werden die Tiere jeden Tag gefüttert und gepflegt. „Ich zieh den Hut vor denen, die sich hier in Salzgitter so für die Katzen einsetzen. Und das, obwohl sie so wenig unterstützt werden“, so Gabriele Heimann, Mitglied der Katzenschutzgruppe.

Die Katzenschutzgruppe ist über jede Art von Spenden dankbar. Spenden kann man auch direkt bei den Tierärzten in Salzgitter. dm