Kaufleute in Salzgitter-Gebhardshagen hoffen auf Impulse für die Ortsmitte

Kaufleute in Salzgitter-Gebhardshagen hoffen auf Impulse für die Ortsmitte

Eigentlich schien alles klar zu sein für die Gemeinschaft Gebhardshagener Kaufleute (GGK): Die Errichtung eines Supermarktes im Schafstall schien nach der Kündigung des Projektentwicklers durch den Rat der Stadt am Ende des vergangenen Jahres endgültig vom Tisch zu sein. Doch der GGK-Vorsitzende Dierk Nanninga  berichtete den Mitgliedern nun über erneute Versuche, das Projekt in abgespeckter Form doch noch verwirklichen zu wollen.

Eine neue Diskussion zum Umbau des alten Schafstalls in einen Supermarkt lehnen die GGK-Mitglieder ab.

Für einige städtische Politiker sei das Vorhaben nur auf Eis gelegt, erläuterte Nanninga. „Die Meinung innerhalb der GGK zum erneuten Versuch ist dazu eindeutig: Wir lehnen eine dezentrale Randbebauung mit einem Vollversorger im Schafstall der Wasserburg weiterhin ab“, sagt der GGK-Vorsitzende gegenüber der Salzgitter Woche.  Die 1.500 Unterschriften gegen das Projekt hätten eindeutig bewiesen, dass die Kaufmannschaft in dieser Frage nicht allein stehe.

Der GGK-Vorstand beruft sich weiter auf das von der WIS beauftragte Gutachten beim Lübecker Beratungsunternehmen für Stadt- und Regionalentwicklung CIMA. Darin werden Strategien für eine Entwicklung von Lebenstedt, Salzgitter-Bad, Thiede und Gebhardshagen definiert. Ihre Stärkung statt Bau neuer Zentren, um damit den Funktionserhalt zu sichern, steht darin als wichtiges Ziel. Das Konzept beschreibt weiter eine Stärkung der Innenstädte durch die Ansiedlung von Einzelhandelsflächen sowie einen sinnvollen Ausbau der Nahversorgung.

Und genau das möchten die Gebhardshagener. Sie wünschen sich Impulse für die  Ortsmitte mit einer Aufwertung des Gebietes um den Sonnenbergweg und den Hagenmarkt. „Dort sehen wir eine bessere Möglichkeit zur positiven Entwicklung“, führte Nanninga gegenüber den Mitgliedern weiter aus. Es gehe dort darum, einen Investor zu finden, der unter Einbeziehung des leer stehenden „Schlecker“ Marktes neue Einkaufsmöglichkeiten schaffen und damit Kaufkraft in Gebhardshagen binden könnte. Dazu könne man zudem Grundstücke von Privateigentümern und der Stadt in ein zentral liegendes Ensemble einbringen. Dies soll nach Ansicht der Kaufmannschaft in Gebhardshagen in Ruhe und mit Sinn passieren. Nanninga: „Wir sehen in dieser Frage keine Eile und spüren keinen Druck.“

Die Mitglieder der Werbegemeinschaft sehen sich nicht als Nein-Sager, sondern stehen für eine Veränderung im Ort. „Aber nicht in einem denkmalgeschützten Bereich, das ist der falsche Platz. Unser Ziel bleibt eine zentrale Entwicklung, um die Mitte zusammenzuhalten“, sagt Nanninga auch mit Blick auf die „abzusehenden Weiterentwicklung Gebhardshagens in Richtung Salder“.