Keime im Wasser: Zwerge in Salzgitter-Bad müssen umziehen
Der Spülkompressor im Keller des Kindergartens ‚„Zwerge vom Berge“ läuft auf Hochtouren. Gesundheitsaufseher Wolfgang Bremer vom Gesundheitsamt begutachtet mit Kindergartenleiterin Anja Hanck, Olaf Meyer (Teamleiter Betriebstechnik EB85) und Rüdiger Mares (technischer Leiter, EB85) die Anlage. Foto: yw

Keime im Wasser: Zwerge in Salzgitter-Bad müssen umziehen

SZ-Gitter. Still ist es in der Kindertagesstätte „Zwerge vom Berge“ durch die Baumaßnahmen nicht. Dennoch fehlen sie – die Kinder. Schuld ist ein gefundener Keim in den Wasserrohren.

45 Kindergartenkinder mussten kurzfristig in die Räume der Noah Kirchgemeinde ziehen. Die neun Krippenkinder finden vorerst Unterschlupf in einer geeigneten Wohnung in der Hertha-Straße.
Bei der routinemäßigen Probeentnahme des Trinkwasserleitungsnetzes durch die Stadt Salzgitter wurden kürzlich Keime festgestellt. Die sogenannte Bakterienart Pseudomonas aeruginosa ist weltweit verbreitet und führt vor allem bei Menschen mit geschwächter Immunabwehr zu Erkrankungen. Pseudomonas kommen in Pfützen genauso vor wie auch in Badeseen. Gesunde Menschen sind eher selten von Infektionen betroffen. Dennoch sei der Auszug der Kinder eine Vorsichtsmaßnahme.
Bereits in den vergangenen Tagen wurden die gesamten Installationen und das Rohrleitungsnetz thermisch desinfiziert, anschließend gemäß gesetzlicher Trinkwasserverordnung mit Chlor nochmals desinfiziert und komplett gespült. „Wir hoffen, dass wir in der kommenden Woche keine Keime mehr finden“, betont Olaf Meyer, Teamleiter der städtischen Betriebstechnik EB85. „Wir als familienfreundliche Stadt testen das Wasser auch auf solche Keime. Bundesweit werden diese Beprobungen gar nicht durchgeführt“, betont Meyer.
Grund für die Keimbelastung seien die umfangreichen Umbauten vor Ort. Die Kindertagesstätte wird derzeit bei laufendem Betrieb komplett saniert. Im kommenden Frühjahr soll alles fertig sein. Nun diese Hiobsbotschaft. „Es ist eine Belastung sowohl für die Kinder, Eltern als auch für uns Mitarbeiter. Wir dachten, wir sind mit den Baumaßnahmen im Endspurt und voller Vorfreude auf die neuen Räume. Dennoch sind die Kinder in der Noahgemeinde gut untergebracht“, hofft Anja Hanck, dass alles bald vorbei ist.
Nach der aktiven Reinigung hoffen auch die Verantwortlichen des städtischen EB85, dass die Sprösslinge ab dem 7. November wieder ihre gewohnten Räume nutzen können. Die kommenden Proben werden es zeigen.yw