Kinder ziehen bald in die Lengeder Erzbergbauverwaltung
So sieht die Planung für die ehemalige Erzbergbauverwaltung in Lengede aus. Anfang 2020 soll dort eine Kindertagesstätte einziehen. Skizze: Gemeinde Lengede

Kinder ziehen bald in die Lengeder Erzbergbauverwaltung

Lengede. Der aktuelle Kindertagesstättenbedarfsplan der Gemeinde zeigt deutlich die Notwendigkeit, weitere Kindergarten- und Kinderkrippenplätze zu schaffen. Dieser Aufgabe will sie in diesem Jahr nachkommen – 2019 beginnt der Bau der Kindertagesstätteneinrichtung im Erzring 2-6 in Lengede.

Mit Beschluss des Verwaltungsausschusses wurde die Verwaltung auf Antrag der SPD-Ratsfraktion beauftragt, die baulichen und rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen, einen Teil des gemeindlichen Gebäudes als Kindertagesstätte zu nutzen. Das zentral gelegene Gebäude befindet sich auf dem Grundstück im Gewerbegebiet „Schacht Mathilde“.
„Um eine Kindertagesstätte dort errichten zu können, muss das Grundstück in eine Fläche für Gemeinbedarf geändert werden“, erklärt Bürgermeisterin Maren Wegener, „dieses ist durch Beschluss des Gemeinderates im Dezember 2018 auf den Weg gebracht.“
In der 1933 gebauten ehemaligen Erzbergbauverwaltung sind drei Kindergarten- und zwei Krippengruppen mit insgesamt 105 Plätzen geplant. Die Gemeinde hatte das Gebäude mit acht Wohnungen und die umliegenden Flächen, welche insgesamt 5500 Quadratmeter umfassen, im Jahr 2015 gekauft. Dieses sollte ursprünglich für die Unterbringung von Flüchtlingen dienen – dazu ist es jedoch nie gekommen. Die Flüchtlinge wurden stattdessen in der Gemeinde dezentral untergebracht; das große Gebäude steht leer.
Das Grundstück in der Nähe des Naturschutzgebietes verfügt über eine große Fläche sowohl im Innen- als auch Außenbereich. Verglichen mit einem Neubau kostet die Umnutzung laut Gemeinde nur die Hälfte. Im östlichen Gebäudeteil wird eine Krippe für maximal 30 Kinder mit zwei Gruppenräumen und Bewegungsraum umgebaut; im westlichen Teil soll ein Kindergarten für maximal 75 Kinder mit drei Gruppenräumen entstehen.
Im Obergeschoss des Mittelteils bleiben die vorhandenen Mietwohnungen erhalten, die dann über einen separaten Eingang zu erreichen sind. Der Stall, der an die Straße grenzt, wird zugunsten eines Parkplatzes abgerissen. Auf dem großen Außengelände werden rd. 24 gut zu erreichende Parkplätze vorhanden sein.
Das östliche Nebengebäude wird zum Abstellen von Fahrrädern, Kinderwagen und Spielgeräten umgebaut. „Die barrierefreie Erschließung der Räume ist über Gehwegrampen oder Aufschüttungen des Geländes möglich“, so Maren Wegener. Bezugsfertig solle die Kindertagesstätteneinrichtung spätestens Anfang 2020 sein. „Ein geschichtsträchtiges Gebäude, welches aufgrund des Umbaus fest gesichert ist; auch müssen keine neuen Flächen ausgewiesen werden. Darüber hinaus freue ich mich sehr, dass wir den Kindern in unserem Gemeindegebiet eine weitere Kindertagesstätteneinrichtung mit vielen Plätzen bieten können, die nah an einem Naturschutzgebiet liegt und aus allen Ortschaften der Gemeinde gut zu erreichen ist“, fügt die Bürgermeisterin hinzu. Die Kosten sind mit 1,6 Millionen Euro veranschlagt. Vor dem Gebäude wird eine Remise errichtet. So entsteht gleichzeitig ein etwa 1.200 Quadratmeter geschützter Außenbereich zum Spielen und Toben.