Klinikum Salzgitter: Gewerkschaft  will den Druck erhöhen

Klinikum Salzgitter: Gewerkschaft will den Druck erhöhen

In den Tarifverhandlungen für die Rhön Kliniken in Niedersachsen will die Gewerkschaft ver.di weiter Druck machen. Auch das Klinikum in Salzgitter wird am kommenden Mittwoch ganztägig bestreikt.

Das Klinikum kann wegen des Warnstreiks am 13. Juni nur eine Notfallversorung leisten.

Nach dem Scheitern eines Spitzengesprächs Ende Mai geht die Auseinandersetzung in die nächste Runde. „Die von der Rhön-Klinikum AG vorgelegten Angebote bleiben weiter unter dem Tarifabschluss des Öffentlichen Dienstes“, klagt die Gewerkschaft und will offenbar einen Tag vor den  nächsten Verhandlungen noch Dampf machen. Beide Seiten treffen sich am Donnerstag, 14. Juni, in Salzgitter.

Die Gewerkschaft ver.di fordert Einkommenserhöhungen in Höhe von sieben Prozent, mindestens 170 Euro. Sprecher Jens Havemann: „Immerhin haben die ersten Streiks Anfang Mai Wirkung gezeigt. Die Rhön Kliniken haben das Angebot am 30. Mai verbessert, es reicht aber noch nicht.“ Die Tarifeinigung im Öffentlichen Dienst (6,3 Prozent in den nächsten zwei Jahren) habe Maßstäbe gesetzt. Auf die Laufzeit von zwei Jahren gerechnet bewege sich das vorgelegte Angebot noch knapp einen Prozent darunter.

Zudem liege das Tarifniveau in den Rhön-Kliniken ohnehin niedriger, so Havemann. Eine langjährige Krankenschwester in Salzgitter verdiene rund 70 Euro (2,3 Prozent) im Monat weniger als im Öffentlichen Dienst. Für Fachschwestern in den Bereichen OP oder Intensiv seien es sogar 100 Euro.  Havemann: „Es gibt keinen Grund, warum Krankenschwestern in Salzgitter weniger verdienen sollen als in Braunschweig.“

Für Mittwoch kündigt Havemann an: „Die Notfallversorgung bleibt in Salzgitter aufrechterhalten. Erhebliche Einschnitte wird es aber bei geplanten Behandlungen und in der Diagnostik geben.“

Die Geschäftsführung des  Klinikums Salzgitter hält den Streik für unnötig, zumal ein tarifliches Angebot bereits unterbreitet worden und sie zu weiteren Gesprächen bereit sei. Um negative Auswirkungen zu verhindern, wird das Klinikum für den kommenden Mittwoch eine Notdienstvereinbarung mit Verdi abschließen.

„Dadurch ist eine Versorgung rund um die Uhr sichergestellt“, so Geschäftsführerin Anke Lasserre. Mit etwas längeren Wartezeiten bei Aufnahmen, Untersuchungen und Behandlungen müsse aber gerechnet werden. „Patienten, die einen Behandlungstermin im Klinikum haben, werden telefonisch informiert.“