Klinikum Salzgitter: Verdi warnt vor Stellenabbau
Neue Unruhe am Klinikum Salzgitter. Die Gewerkschaft Verdi befürchtet einen Stellenabbau und verlangt dazu Klarheit von der Geschäftsführung. Das Unternehmen weist die Spekulationen zurück und hält Verdi vor, Unsicherheiten zu schüren.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in der Öffentlichkeit über die Führung des Klinikums Salzgitter auslässt. Kürzlich beklagte sie eine unzureichende Versorgung der Patienten, was die Geschäftsleitung zurückwies und als Kampagne brandmarkte. Nun der nächste Schlagabtausch. In einer Presse-Information befürchtet Gewerkschaftssekretär Jens Havemann einen Abbau von 50 Arbeitsplätzen in den Bereichen Rezeption, Verwaltung, Schreibtisch und Lager sowie im Pflegebereich. Auch sollen Stationen umstrukturiert und examinierte Krankenschwestern durch Hilfskräfte ersetzt werden.
Havemann wirft der Leitung vor, den Betriebsrat und Beschäftigte im Unklaren zu lassen. Die Geschäftsführerin habe eine Betriebsversammlung am Mittwoch kurzfristig abgesagt, gebe auf eine Anfrage des Betriebsrates keine Auskunft. „Wir müssen das Schlimmste befürchten“, wird der Betirebsratsvorsitzende Holger Danke zitiert. Wenn die Sorgen unbegründet seien, wäre es das Einfachste, alles aufzuklären.
Hintergrund sind laut Havemann die Planungen im Rhön-Konzern, zu dem das Klinikum gehört und in dem von einer erheblichen Personalreduzierung die Rede sei. Betriebsrat und Verdi fordern „eine klare Garantie der Geschäftsführung“, keine betriebsbedingten Kündigungen zu planen. Es gebe in Salzgitter leidvolle Erfahrungen mit dem Stellenabbau. Beschäftigte seien häufig vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Als Beispiel nennt Havemann eine heimliche Ausschreibung von Arbeitsplätzen an der Rezeption im Internet.
„Das Stellenagebot stammt definitiv nicht von uns“, schreibt Kliniksprecher Ralf Giermann in einer Stellungnahme. Er wirft der Gewerkschaft vor, die Belegschaft durch die andauernde Kampagne zu verunsichern und zu beunruhigen. In der Klinik und der Öffentlichkeit werde so „ein Zerrbild“ gezeichnet.
Dem Gerücht, 50 Stellen streichen zu wollen, „wird in aller Deutlichkeit widersprochen“, so Giermann. Wenn ein Krankenhaus erfolgreich arbeiten will, müsse es sich an die Versorgungsbedürfnisse der Menschen anpassen. Giermann: „Konkrete Pläne für organisatorische Veränderungen existieren aktuell aber nicht.“
rwe