Krankenhausversorgung in Salzgitter ist gut aufgestellt
Salzgitter. Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen steigt, die ersten Patienten werden bereits stationär behandelt und auch Todesfälle hat es in Salzgitter schon gegeben, doch von dramatischen Entwicklungen kann laut Stadtverwaltung derzeit noch keine Rede sein. Vor allem aber ist die stationäre Krankenhausversorgung in Salzgitter aus aktueller Sicht „gut aufgestellt“, wie Oberbürgermeister Frank Klingebiel betont. Dennoch würden das Helios Klinikum Salzgitter und das St. Elisabeth-Krankenhaus Salzgitter-Bad vorsorglich Notfallpläne erarbeiten, die im Falle einer sich zuspitzende Lage zum Einsatz kämen.
Zum Hintergrund: Die Stadt Salzgitter ist zwar nicht Betreiberin eines städtischen Klinikums, arbeitet aber mit dem Helios Klinikum Salzgitter und dem St. Elisabeth-Krankenhaus Salzgitter-Bad zusammen und will sie weiterhin „im engen Schulterschluss unterstützen“, heißt es dort. Aktuell gebe es aber keine Notwendigkeiten, die Behandlungskapazitäten in den beiden Häusern auszuweiten. Gleichwohl würden sie sich aber auf kurz- und mittelfristig notwendige Kapazitätssteigerungen in enger Absprache mit der Stadt vorbereiten. Sollten erheblich steigende Fallzahlen zu vermelden sein und die Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, müssten schnell zusätzliche Kapazitäten geschaffen oder Patienten in andere Krankenhäuser transportiert beziehungsweise verlegt werden.
So könnten auch städtische Gebäude wie beispielsweise die Flüchtlingsunterkunft II zur stationären Versorgung von Patienten genutzt werden. Auch eine Reaktivierung des Altklinikums in Salzgitter-Bad sei im absoluten Notfall denkbar. Doch beide Alternativen setzen laut Stadtverwaltung voraus, dass aus Sicht der privaten Krankenhausbetreiber die Notwendigkeit und die Bereitschaft besteht, eine Betriebsstätte auszulagern und zu betreiben. Ob im Falle von erheblich steigenden Fallzahlen die Konzentration von Corona-Patienten auf ein Klinikum in Salzgitter erfolgt oder sinnvoll ist oder die Konzernverbundlösung beider privaten Krankenhausbetreiber zum Tragen kommen soll, bewerten und entscheiden letztlich die privaten Krankenhausbetreiber in enger Kooperation mit dem städtischen Gesundheitsamt auf der Basis der täglichen Lagebewertungen immer wieder neu.
„Doch auch das Land Niedersachsen bietet in enger Abstimmung mit dem Niedersächsischen Städtetag, insbesondere dessen Oberbürgermeisterkonferenz, für den Fall von erheblich steigernden Fallzahlen nachhaltige Hilfestellung an und hat entschieden, dass für die Patientenversorgung geeignete Rehakliniken, die inzwischen durch behördlich angeordnete Betriebsstilllegungen im Rahmen der Bekämpfung der Corona-Pandemie grundsätzlich zur Verfügung stehen, in Anspruch genommen werden sollen“, ergänzt Klingebiel. „Aktuell sind bereits 22 Rehakliniken mit insgesamt 2209 zusätzlichen Betten für diese überregionale Krankenhausversorgung für Covid-19-Patienten beim interministeriellen Krisenstab des Landes Niedersachsen aufgelistet.“ Das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport baue dazu im eigenen Haus Dispositionsstrukturen für die Rettungsleitstellen und Krankenhäuser auf.
„All diese Überlegungen und das Durchdenken von worst-case-Szenarien sollen nicht verunsichern, sondern deutlich machen, dass viele Akteure zusammenstehen und sich austauschen“, sagt Klingebiel abschließend. Gemeinsam werde die Lage täglich neu bewertet, doch aus aktueller Sicht sei die stationäre medizinische Krankenhausversorgung in Salzgitter gut aufgestellt.