Kreishandwerkerschaft übergibt Gesellenbriefe in Salzgitter-Bad
SZ-Bad. Kreishandwerkerschaft Süd-Ost-Niedersachsen hatte in den Ratskeller in Salzgitter-Bad zur traditionellen Freisprechungsfeier geladen. 26 junge Männer wurden als Gesellen in die Handwerkerrolle eingeschrieben. In diesem Jahr standen keine ehemaligen weiblichen Auszubildenden auf der Liste. Hervorgehoben wurden die Leistungen des neuen Kfz-Mechatronikers Kilian Lammert, der mit einer Gesamtnote „gut“ herausstach. Dafür erhielt er die einzige Ehrenurkunde des Abends.
Kreishandwerksmeister Gerhard Kunze gratulierte den neuen Handwerkern zu ihrem Erfolg und betonte in seiner Ansprache, dass dieser Tag ein Höhepunkt in ihrer Ausbildungszeit sei. Sie seien sofort als gestandene Fachleute gefragt. Kunze: „Sie haben gezeigt, dass sie in der Lage sind, gute handwerkliche Arbeit zu leisten.“ Der Kreishandwerksmeister machte deutlich, dass nun andere Regeln gelten. „Es werden Ansprüche an Sie gestellt und Sie müssen Entscheidungen allein treffen.“ Mit Blick auf die Zukunft mahnte er an, sich nicht auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern sich lebenslang fortzubilden. Die Halbwertzeit des aktuellen Wissens betrage nur fünf Jahre. „Lernen ist wie rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück“, zitierte der Kreishandwerksmeister den Komponisten Benjamin Britten.
„Ein Wissen, das nicht in die Zukunft reicht, ist kein Wissen“, ergänzte Salzgitters Erste Stadträtin Christa Frenzel den Zitatenschatz des Abends mit einer Aussage des 2014 verstorbenen deutschen Physikers Hans-Peter Dürr. Sie gratulierte den Gesellen für ihre Entscheidung pro Handwerk. Das habe schon immer Dynamik und Flexibilität bewiesen und werde sich auch in der digitalen Welt behaupten. Frenzel ermutigte die frisch gebackenen Handwerker, auch noch die Meisterprüfung abzulegen und sich in Salzgitter anzusiedeln. „Diese Stadt hat Power und ist liebenswert“, warb sie für den Standort und bedankte sich bei Meistern, Ausbildern, Lehrern und den Eltern.
Der Leiter der BBS Fredenberg, Oberstudienrat Robert Ottens, hob den Fleiß der aktuellen Absolventen hervor, riet ihnen aber, über den Tellerrand zu schauen und im Sinne der traditionellen „Wanderschaft der Gesellen“ auch in anderen Regionen zu arbeiten und zu lernen. Mit diesen Erfahrungen könnten sie dann zurückkommen.
Die Innungsobermeister händigten abschließend den Junggesellen die begehrten Urkunden aus. Mit einem von Gerd Kunze spendierten Glas Sekt wurden die jungen Männer in den Kreis der Handwerker aufgenommen.
Den musikalischen Rahmen der Festveranstaltung boten Alina und Fritz Ludwig mit Pop- und Rockvarianten.