Landesunfallkasse eröffnet neuen Risiko-Parcours in Salzgitter
Salzgitter. Auf Niedersachsens Straßen sind täglich rund 1.560 Straßenwärter im Einsatz. Durch ihre Arbeit setzen sie sich immer wieder großen Gefahren aus. Um die Arbeitssicherheit zu verbessern, ist in Salzgitter ein Trainingsparcours konzipiert worden, in dem die Teilnehmer in speziellen Übungen die besonderen Gefahrensituationen trainieren und so für diese sensibilisiert werden. Niedersachsens Verkehsminister Bernd Althusmann kam zur Einweihung.
„Eine der größten Gefahren, ist wohl das Unterschätzen des Risikos oder die Abstumpfung der Risikowahrnehmung durch die tägliche Routine. Man gewöhnt sich an die gefährlichen Situationen und das kann unter Umständen fatale Folgen haben“, so Frank Hospach, Geschäftsbereichsleiter Prävention der Landesunfallkasse Niedersachsen (LUKN) bei der Eröffnung des Risikoparcours. Arbeitsroutinen sollen nun kritisch hinterfragt werden. Alle Straßenwärter und Auszubildenden der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr nehmen in den nächsten fünf Jahren an diesem Workshop teil.
Frank Hospach ist von dem Schulungskonzept überzeugt: „Wir gehen konzeptionell einen ganz neuen Schulungsweg.“ Die Mitarbeiter werden konkret an ihrem Arbeitsplatz, angesprochen. „Gemeinsam mit ihnen wollen wir diskutieren, Gefahrvermeidungsstrategien besprechen und Sicherheit optimieren.“
Der Beruf des Straßenwärters ist risikoreich: Im letzten Jahr erlitten rund 390 Beschäftigte im Betriebsdienst einen Arbeitsunfall. Häufig kommt es zu schweren körperlichen Verletzungen und auch zu psychischen Belastungen. Der Risikoparcours wurde konzipiert, um die Unfall- und Verletzungsgefahren nachhaltig zu minimieren. Er ist der einzige in Niedersachsen. Entwickelt wurde er gemeinsam von den Unfallkassen aus Nordrhein-Westfalen und Bayern – hier wird er auch schon seit mehreren Jahren erfolgreich eingesetzt. Die Landesunfallkasse Niedersachsen fördert das Projekt mit einem fünfstelligen Betrag.
„Das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz ist für uns ganz wichtig“, so Bernd Althusmann. Von 2007 bis 2017 gab es nach seinen Worten drei Tote und 192 Verletzte in den Straßenmeistereien im Land. Der Risoko-Parcours soll Routine überwinden und die Straßenwärter auf Gefahren aufmerksam machen. Das Training schaffe Handlungssicherheit und sei im Sinne der Beschäftigten und ihrer Familien.