Lengedes Bürgermeisterkandidaten stellen sich dem HGV-Check
Lengede. Die Bürgermeisterkandidaten Maren Wegener (SPD) und Andreas Sadlo (parteilos) stellten sich den Fragen des Handel- und Gewerbevereins (HGV). Geladen hatte Vorsitzender Bernd Löper ins Fitness-Studio Injoy, rund 30 Mitglieder kamen zur Diskussionsrunde.
Bevor es an die politischen Fragen ging, gab es Einblicke in die Lebensläufe der Konkurrenten. Geboren ist Maren Wegener in Braunschweig, aufgewachsen und derzeit wohnhaft in Lengede. Die 29-Jährige arbeitet bei der Stadt Salzgitter als Verwaltungsfachwirtin, ist Vorsitzende des Gesamtpersonalrats. Sadlo ist gebürtiger Salzgitteraner, ihn zog es vor wenigen Jahren nach Woltwiesche. Er betonte seine Führungsverantwortung bei der Bundeswehr und der Bundesbank in Hannover.
Recht aufgelockert war die Stimmung, als Löper die erste Fragerunde eröffnete. Diese befasste sich dabei um mögliche Fusionsverhandlungen mit Hildesheim oder Braunschweig. Beide Kandidaten stellten klar, dass der Landkreis Hildesheim dafür nicht infrage komme. Eigenständigkeit für Lengede wäre zwar für Sadlo die „oberste Maxime, soweit das möglich ist“, dennoch betonte er, dass Kooperationen und Zusammenarbeiten unter anderem mit Salzgitter künftig wichtig seien. „Lengede soll eine starke Gemeinde im eigenständigen Landkreis Peine bleiben“, erklärte Wegener. Sie sei auch weiterhin gegen eine Fusion mit Salzgitter und betonte die Bedeutung der Nähe zu Braunschweig und verwies auf die entsprechende Resolution des Gemeinderats, dem sie seit 2011 angehört und in dem seit 2013 die SPD-Fraktion anführt.
Einen Anstieg des Gewerbesteuerhebesatzes soll es nach beiden Kandidaten während ihrer möglichen Amtszeit nicht geben. Wegener dazu: „Wir haben den niedrigsten Hebe-
satz im Landkreis Peine, das ist ein Standortfaktor für die Wirtschaft hier.“ Sadlo sieht ebenfalls derzeit keine Notwendigkeit, die Steuer zu erhöhen, „die Zukunft kann es aber nicht gewährleisten“, sagte der 52-Jährige dazu. Doch auch die Gegenrichtung schloss er nicht aus: „Vielleicht wäre eine temporäre Senkung möglich, um die Ansiedlung zu fördern.“
Zur Sprache kamen des Weiteren die Breitbandversorgung in der Gemeinde, die Gewerbeflächenerweiterung und die Vermeidung von Leerständen. Dazu sagte der 52-Jährige: „Wenn es keine Interessenten für alte Immobilien gibt, wäre ein Abriss eine Variante.“ Auch für Wegner eine mögliche Option, sie betonte jedoch: „Beim Abriss muss geschaut werden, was danach kommt. Denn Lücken sind auch nicht förderlich.“