Zettel gegen die Angst in Salzgitter-Lichtenberg
SZ-Lichtenberg. Wildes Parken, hektisches Aussteigen und Wenden – vor der Grundschule Lichtenberg herrscht jeden Morgen Verkehrschaos. Die Gefahr, denen Schüler vor Unterrichtsbeginn ausgesetzt sind, ist beträchtlich. Um dieses allmorgendliche Problem zu beheben und für den Schutz der Schüler zu sorgen, hat die Grundschule ein Sensibilisierungskonzept erarbeitet.
Besonders gefährlich werden den Kindern dabei keineswegs nur vorbeifahrende Autos, sondern ausgerechnet die ihre Kinder zur Schule bringenden Eltern. Trotz der Halteverbotszonen rund um die Schule, bleiben viele Eltern stehen und blockieren somit den Verkehr.
Die Schulleiterin der Grundschule Petra Binder, Elternvertreterin der Klasse 4b Melanie Bergann-Raeder sowie einige engagierte Lehrer und Eltern haben nun ein Konzept zur Sensibilisierung entsprechender Eltern erarbeitet. Dabei haben Kinder im Unterricht Bilder für Plakate zur Frage „Wie fühle ich mich zwischen den Autos vor dem Schultor?“ gemalt und kleine Handzettel angefertigt.
Von Mittwoch, 24. Januar, bis Freitag, 26. Januar, sprachen Schüler die Eltern, welche direkt mit dem Auto vor das Schultor fuhren, an und überreichten ihnen die Handzettel. Unterstützt wurden sie dabei vom Streifendienst. Betrachtet man die darauf gemalten Bilder, sieht man aus jeder Richtung kommende Autos. Dazwischen huschen zahllose Kinder umher, die mit ihrem Schulranzen auf dem Rücken in Richtung des Eingangstors an der Schulstraße strömen. Es stellte sich heraus, dass die Kinder nicht nur Angst haben an den Autos vorbeizugehen, sondern auch davor, zu spät in den Unterricht zu kommen. „Wer kommt schon gerne zu spät? Den Kindern ist es auch unangenehm, den Klassenraum zu betreten, wenn der Unterricht bereits begonnen hat“, so Binder.
Um dem Ganzen entgegenzuwirken, aber den Eltern auch die Möglichkeit zu geben, ihre Kinder möglichst weit bis zur Schule zu fahren, könne man sorglos an der Bushaltestelle der Burgbergstraße halten. „Dieser Platz eignet sich hervorragend dafür. Die restlichen 100 Meter können die Schüler problemlos zu Fuß laufen. Somit wäre vor der Schule alles entlastet“, erklärt die Schulleiterin.