Mehr öffentlicher Nahverkehr für Salzgitter
Salzgitter. Die gemeinsame Initiative der Oberbürgermeister der drei Großstädte Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter hat nach Angaben der Stadt zu einer Revision des Niedersächsischen Nahverkehrsgesetzes im Landtag geführt. Dadurch fließen 25 Millionen Euro mehr Zuweisungen aus den Regionalisierungsmitteln in die Region. Davon sollen auch Projekte in Salzgitter profitieren.
Die finanzielle Zusage dürfte spätestens seit dem Besuch des Ministerpräsidenten Stephan Weil und seines Wirtschaftsministers Olaf Lies beim Mobilitätstag in Braunschweig sicher sein, an dem auch Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel teilnahm. Er sprach sich dafür aus, mit dem Geld zuerst die oberzentrale Achse Wolfsburg-Braunschweig-Salzgitter zu stärken. „Davon werden auch die ländlichen Bereiche profitieren.“ Deren bessere Verknüpfung sei zu berücksichtigen und in einem zweiten Schritt umzusetzen.
Die Stadt Salzgitter erwartet jetzt vom Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB), der die zusätzlichen 25 Millionen Euro erhält, „eine prioritäre Umsetzung und Finanzierung“ der Projekte in Salzgitter. Klingebiel: „Herr Tanke als Vorsitzender der Verbandsversammlung hat mir zugesagt, dass Salzgitter bei der Verteilung der Mittel nicht hinten rüber fallen wird.“
Zu den Projekten zählt unter anderem, den Stundentakt zwischen Lebenstedt und Braunschweig mit modernisierten Alstom-Dieseltriebwagen auf das Wochenende zu erweitern. Ebenso soll auch das Angebot zwischen Salzgitter-Bad und Braunschweig verbessert werden. Ein Stundentakt auch sonn- und feiertags würde der steigenden Nachfrage gerade im Freizeit- und Touristenverkehr Richtung Harz gerecht. Des Weiteren fordert die Stadt eine Streckenmodernisierung mit Blick auf den geplanten 30-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit von Montag bis Freitag.
Die Stadt will in Lebenstedt den Bahnhof zur Drehscheibe für die vielen Pendler erweitern. Die bauliche Verknüpfung zwischen Bahn (Hbf) und Bus (ZOB) wird bisher als unzureichend verknüpft angesehen. Darum ist ein Mobilitätszentrum mit Projektkosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro geplant. Der erste Bauabschnitt beinhaltet eine Servicestation mit Ticketverkauf, Fahrradstation, WC-Anlage mit Projektkosten in Höhe von 690.000 Euro.
Der Bahnhof in Ringelheim und die Haltestelle in Thiede sollen nach Angaben der Stadt durch Abstellanlagen für Fahrräder und Pedelecs inkl. Ladeinfrastruktur ergänzt werden, um eine verkehrsmittelübergreifende Vernetzung herzustellen. Außerdem ist geplant, die Haltestelle Thiede umzulegen und auch auszubauen. Dafür bedarf es der Planung durch die „DB Station & Service“ und der Initiative des ZGB.
Zur vom Rat gewünschten Streckenverlängerung zwischen Fredenberg und Lebenstedt wird laut Mitteilung aus dem Rathaus gerade durch den ZGB eine Potenzialstudie erstellt. Klingebiel: „Erst wenn die Ergebnisse der Potenzialstudie vorliegen, kann die Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme bewertet werden.“