Menschen in Salzgitter wollen keine rechte Hetze
SZ-Thiede. Gut 250 Menschen aus Salzgitter und der Region haben am Mittwoch unter dem Motto „Kein Raum für rechte Hetze“ eine Mahnwache vor dem Restaurant Fortuna abgehalten. Grund dafür war ein Neujahrsempfang der AfD, die dazu ihr Mitglied Andreas Kalbitz aus dem Bundesvorstand eingeladen hatte.
„Die AfD Salzgitter zeigt damit einmal mehr, wie weit sie rechtsraußen steht und dem (rechts-) radikalen Flügel um Bernd Höcke nahe steht“, schreibt Die Partei, deren Kreisverband zu der Mahnwache eingeladen hatte. Ihr Vorsitzender Lars Tietjen ist sehr zufrieden mit der Resonanz und der Stimmung. Die Mahnwache habe gezeigt, „dass wir solche Veranstaltungen nicht haben wollen in Salzgitter“. Die Stadt bleibe bunt. Lars Tietjen: „Unsere Vielfalt eint und stärkt uns. Wir stehen für Respekt und Menschenwürde.“
Auch die Vorsitzenden der Ratsfraktionen von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke sprachen sich im Vorfeld des Protestes ausdrücklich für Meinungsfreiheit und ein friedliches, respektvolles Zusammenleben aller Menschen in Salzgitter aus: „Für Extremismus ist kein Platz in unserer Stahlstadt. Rechte Hetze, Fremdenfeindlichkeit und völkische Fantasien haben in der Vergangenheit viel Leid über die Menschen gebracht. Darum lehnen wir dies ebenso wie Gewaltverherrlichung und Geschichtsvergessenheit entschieden ab. Eine Mahnwache bringt dies in geeigneter Form deutlich zum Ausdruck und rüttelt wach.“
Die Polizei, die 200 Teilnehmer meldet, attestiert der Veranstaltung einen friedlichen Verlauf. Nur einmal gab es einen Zwischenfall bei der Kundgebung im Bereich Pappeldamm und Diesterwegstraße, die von 16.30 bis 18.30 Uhr dauerte. Die Beamten mussten eine Gruppe von bis zu 50 Protestanten zurück schieben, die offensichtlich zur AfD-Veranstaltung gehen wollten. Die Polizei stellte bei fünf Personen die Identität fest und sprach ihnen gegenüber Platzverweise aus. Nach ihren Angaben nahmen 60 Teilnehmer am AfD-Neujahrsempfang teil.