Menschen in Salzgitters Ortsteil Salder fordern Ortsumgehung
SZ-Salder. Die Menschen im Ort wollen eine Ortsumgehung. Das wurde bei der Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative ProSal deutlich. An deren Ende stimmten die knapp 70 Zuhörer im Saal im „Gala-Hof“ einer an die Stadt gerichteten Petition zu, die von den BI-Sprechern Willi Girelli und Klaus Kreisel vorgestellt worden war. Die wichtigste Forderung: sofortige Umsetzung der im Masterplan Mobilität des Ingenieur-Büros Schubert benannten Ortsumgehung.
Schon 1981 sei im Dorferneuerungsplan festgestellt worden, dass die Museumsstraße umgangen werden müsse, so Klaus Kreisel zu Beginn der Versammlung. Er drückte sein Bedauern darüber aus, dass die Verwaltung diesen wichtigen Termin nicht wahrgenommen hat. „Bis heute hat sich an der Forderung nichts geändert“, betonte Kreisel und wies hin auf die Beschlussvorlage des Fachdienstes Tiefbau der Stadt, wonach die Museumsstraße für den Verkehr von bis zu 40 t ausgebaut werden soll und damit den LKW-Durchgangsverkehr fördere. Da das Ingenieurbüro Schubert im aktuellen Masterplan 2015 eine Ortsumgehung zur Entlastung des starken innerörtlichen Verkehrs empfiehlt, hatte die Bürgerinitiative zu dem Termin eingeladen.
Die Zahlen sprächen für eine sofortige Planung der Umgehungsstraße, so Girelli. „Über 8000 Fahrzeuge fahren durch Salder, vor allem über die Museumsstraße, darunter mehr als 400 LKW und Busse. Lediglich ein Drittel der Fahrzeuge hat Salder als Ziel, der Rest ist vermeidbarer Durchgangsverkehr“, betonte Kreisel.
Nach Auffassung der Besucher ist unter anderem eine falsche Planung der Stadt hinsichtlich der Nord-Süd-Straße mit schlechter Zuwegung für die Gebhardshagener mitverantwortlich für den Lärm und den Gestank im Ortskern von Salder. Es gab auch alternative Vorschläge: Die Nutzung der Gleisanlage durch die ansässigen Betriebe für den Transport und eine Anbindung von Nord-Gebhardshagen an die Nord-Südstraße. Die LKW würden dann besser auf die Autobahn gelangen und Salder könnte dadurch stark entlastet werden.
Peter Damrath beklagte den Lärm: „Man hat manchmal das Gefühl, die 40-Tonner fahren über meine Terrasse.“ Für ihn ist klar, dass ein Lärmschutzwall für eine Umgehungsstraße eingeplant werden muss. Ratsfrau Christa Garms-Babke (Bündnis 90/Die Grünen) drückte die Unterstützung der Politik für die ihrer Ansicht nach berechtigten Forderungen der Salderaner aus. Über die weitere Planung in Salder entscheidet der Rat am 21. Dezember, bis zu diesem Termin wollen sich die Salderaner zusätzlich Gehör verschaffen. pa